NRW f?rdert Verbundprojekt für den gesellschaftlichen Transfer Komparativer Theologie mit rund 2 Millionen Euro
Das Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universit?t Paderborn und das International Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI) der Universit?t Bonn bauen ihre bisherigen Kooperationen im Bereich der Komparativen Theologie weiter aus. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) f?rdert ein Verbundprojekt zum Aufbau einer Kooperationsplattform für den gesellschaftlichen Transfer mit knapp zwei Millionen Euro. Am Mittwoch, 26. April, hat Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, den F?rderbescheid an die Projektverantwortlichen übergeben.
Ministerin Brandes: ?Mit unserem F?rderprogramm schaffen wir Freir?ume für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sich zukunftsweisenden Themen zu widmen und innovative Ideen voranzutreiben. So machen wir Nordrhein-Westfalen als Standort der Spitzenforschung noch attraktiver und leistungsf?higer. Die Vernetzung des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften mit dem International Center for Comparative Theology and Social Issues wird helfen, Konfliktpotenzial zwischen den Religionen abzubauen und so einen unsch?tzbaren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhang leisten.“
Die Komparative Theologie ist eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin, die das Ziel verfolgt, Religionen dadurch von innen zu ver?ndern, dass andere Religionen zur Inspiration für das tiefere Reflektieren der je eigenen Theologie werden. Indem Komparative Theologie dialogisch und kooperativ betrieben wird, werden die Theologien der verschiedenen Religionen so miteinander verzahnt, dass sie in die Lage versetzt werden, gemeinsam Ans?tze für L?sungen gesellschaftlicher Probleme zu entwickeln, Gewaltpotenziale in den Religionen abzubauen und ihre produktive Verflechtung untereinander zu st?rken. Der Vorsitzende des ZeKK und Professor für Koranexegese Zishan Ghaffar erkl?rt: ?Nur in Paderborn entwickelt sich eine Islamische Theologie, die konsequent in allen Disziplinen komparatistisch arbeitet. 360直播吧 ist vielf?ltig in Universit?t und Stadt vernetzt und entwickelt immer mehr Strahlkraft. Die F?rderung des Landes ist für uns Auszeichnung und Ansporn, um diese einzigartige Ausrichtung noch mehr in die Gesellschaft hineinzutragen.“
Gemeinsam sollen interreligi?se Begegnungsformate an verschiedenen komparativ theologischen Lernorten in NRW sowie Lehr- und Lernmaterialien zur Komparativen Theologie für Jung und Alt entwickelt werden, die die Bedürfnisse der Religionsgemeinschaften untereinander sowie staatliche und kommunale Bildungstr?ger adressieren. In den drei inhaltlichen Arbeitspaketen Digitale Kommunikation, Veranstaltungsmanagement und Bildungsarbeit erarbeiten Wissenschaftliche Mitarbeitende mit christlicher, jüdischer und muslimischer Perspektivierung standortübergreifend Konzepte.
Der Leiter des CTSI und Professor für Systematische Theologie, Klaus von Stosch, freut sich: ?Unsere internationale Spitzenforschung kann jetzt auch endlich breiter in die Gesellschaft hineinwirken. Angesichts der vielen Krisen unserer Zeit k?nnen wir auf diese Weise zeigen, dass Religionen nicht nur gesellschaftliche Probleme verursachen, sondern auch Schlüssel zu ihrer L?sung sein k?nnen.“ Von Stosch wurde im Rahmen der Exzellenz-Strategie im Jahr 2021 auf die neu geschaffene ?Schlegel-Professur” der katholischen Theologie an der Universit?t Bonn berufen. Er ist Mitglied der Transdisziplin?ren Forschungsbereiche ?Individuals & Societies“ sowie ?Present Pasts“.
Die Universit?ten werden verst?rkt mit der Berliner Stiftung House of One als nicht gef?rdertem Partner zusammenarbeiten und wissenschaftliche Impulse für ihre Arbeit bereitstellen. Das House of One ist ein interreligi?ses Bau- und Dialogprojekt in Berlin, das Moschee, Synagoge und Kirche in einmaliger Weise in einem gemeinsamen Bet- und Lehrhaus unter einem Dach vereint und sich schon frühzeitig durch die komparativ theologische Forschung hat inspirieren lassen.
Das nordrhein-westf?lische Wissenschaftsministerium unterstützt im Rahmen der F?rderbekanntmachung ?Kooperationsplattformen 2022“ die Herausbildung von gemeinsamen Plattformen anwendungsbezogener Forschung mit au?erwissenschaftlichen Partner*innen in und für Nordrhein-Westfalen. Projektstart ist im Mai, das Vorhaben l?uft bis April 2027. Für Roland Stolte, verantwortlich für das Konzept des Berliner House of One, ist das eine besondere Konstellation: ?Der Zeitraum der F?rderung deckt sich mit der Zeit, in der das House of One in Berlin baulich errichtet wird und wir eine nochmals gr??ere Aufmerksamkeit im In- und Ausland erwarten. Diese Aufmerksamkeit aufzugreifen und mit gr??ter interreligi?s-theologischer Sorgfalt neue Wege eines Austauschs zwischen den Religionen und der Gesellschaft zu erkunden, ist angesichts der dr?ngenden Zukunftsfragen bitter n?tig. Wir freuen uns deshalb sehr auf die Zusammenarbeit.“
