EASE: Frühkindliche Semantik: Verbindung früher Sprachentwicklung mit zunehmender Teilhabe an sozialen Ereignissen

?berblick

Das vorrangige Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zur Theorie des Spracherwerbs zu leisten, der sich des verk?rperten und situierten Ansatzes zur Kognition bedient. Seit Jahrzehnten wurde das Feld des Spracherwerbs durch Ans?tze dominiert, die die Sprachlernmechanismen haupts?chlich im Geist des Kindes angesiedelt sahen und Sprachlernen unter dem Aspekt der Referenzbildung (Verbindung zwischen externen Objekten/Ereignissen und zugeh?riger sprachlichen Repr?sentation) betrachteten. Seit Sprache in aktuellen Ans?tzen jedoch als eng mit anderen kognitiven und sozialen F?higkeiten und untrennbar mit Handlung verbunden gesehen wird, gibt es die Notwendigkeit, Spracherwerb im Lichte erweiterter Mechanismen zu erkl?ren. Den früheren funktionalistischen Theorien der Sprache folgend, erwirbt das Kind somit die kontrollierende Kraft der ?u?erungen in Interaktion mit anderen Menschen und nicht durch Entsprechung zu externen Objekten/Ereignissen. Im Rahmen unseres Projektes planen wir eine Serie an Untersuchungen früher Interaktionen zwischen S?uglingen (im Alter von 2 bis 12 Monaten) und ihren Bezugspersonen mit folgenden Zielen: 1) unsere Zusammenarbeit zu erweitern, um die Struktur früher Interaktionen, mit denen Sprache verbunden ist, aufzuzeigen; 2) das Timing und die Rolle der Sprache in diesen frühen Interaktionen aufzuzeigen; 3) den Unterschied zu demonstrieren, den Sprache ausmacht, wenn sie diese Interaktionen strukturiert, insbesondere wenn sie diese zur externen Welt ausrichtet; 4) zu analysieren, wie Sprache sich fortschreitend von der physikalischen Handlung l?st (Dekontextualisierung). Unsere Methoden bestehen aus A) theoretischen Analysen innerhalb vorhandener und existierender Ans?tze sowohl zur Sprachentwicklung wie auch zur Verbindung von Kognition und Handlung (Umweltpsychologie) und B) empirischen Methoden, die auf innovativer Integration von qualitativer Mikroanalyse der existierenden Videokorpora von frühen Interaktionen mit quantitativen statistischen und neuen dynamischen Analysen dieser Daten wie auch experimentellen Studien beruhen.Das Projekt baut auf der Integration der Expertise, Infrastruktur und Ressourcen zweier gro?en Forschungszentren, die sich erg?nzen, auf: Die Fakult?t für Psychologie (Universit?t Warschau) bringt die Expertise in Umweltpsychologie und quantitativen (traditionellen und dynamischen) Datenanalysen w?hrend das CITEC, Universit?t Bielefeld spezialisiert ist auf die frühkindliche Semantik, Spracherwerb und qualitative wie auch quantitative Analysen der frühen Interaktion.

DFG-Verfahren Sachbeihilfen

Internationaler Bezug Polen

Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Joanna Raczaszek-Leonardi

Key Facts

Laufzeit:
01/2015 - 12/2020
Websites:
Homepage
DFG-Datenbank gepris
Forschungsprojekte Psycholinguistik

Detailinformationen

Projektleitung

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Joanna R?czaszek-Leonardi

University of Warsaw

Zur Person (Orcid.org)