AG Innovative Lehre

Gute Lehre und innovative Formate entwickeln sich in einem entsprechenden Klima und vor allem durch den Austausch und die Unterstützung Gleichgesinnter. Mindestens ebenso wichtig sind aber zum einen die offene kritische und theoriebasierte Auseinandersetzung mit aktuellen ?Trends“ oder ?Klassikern“ in der Lehre sowie Ma?nahmen, die auf die Entwicklung, Dokumentation und Dissemination fach- und allgemeindidaktischer Konzepte (Lernszenarien) zielen.

Aus diesem Grund wurde die AG innovative Lehre als f?cher- und fakult?tsübergreifende Plattform für den Austausch von Agierenden im Bereich der universit?ren Lehre gegründet. Dies erscheint als lohnenswerte Ma?nahme, um bereits aktive Lehrende zu vernetzen sowie sich offen, kritisch und theoriegeleitet mit Vorstellungen und Konzepten von ?guter‘ und ?innovativer‘ Lehre auseinandersetzen. ?ber diese Vernetzung k?nnen Leitideen und Konzepte guter/innovativer Lehre multipliziert sowie interdisziplin?re Lehr-(Forschungs-)Projekte initiiert werden.

Weit­er­führende In­form­a­tion­en

Ziel­gruppe

Zielgruppe sind alle an Lehrentwicklung/-innovation interessierte Lehrende der Universit?t Paderborn. Die Teilnahme ist personengebunden, Vertreter k?nnen nicht geschickt werden.

Die AG Innovative Lehre trifft sich zwei Mal pro Semester. Die Termine und Themen werden jeweils in der vorherigen Sitzung abgestimmt.

1) Sitzungen von AGiL

Sitzung Datum Thema
Konstituierende Sitzung 17.06.19 Konstituierende Sitzung; gemeinsames Verst?ndnis von ?innovativer Lehre‘, Inhalte, Zielsetzung, Organisationsform der AG
01. Sitzung 29.10.19 Herausarbeiten von Themenschwerpunkten für die folgende AG-Arbeit
02. Sitzung 20.01.20 Kompetenzorientiertes Prüfen
03. Sitzung 18.05.20 Distanzlehre in der Pandemie-Situation I
04. Sitzung 20.07.20 Distanzlehre in der Pandemie-Situation II
05. Sitzung 26.10.20 Projektvorstellung digiFellow UPB (Dr. Marc Sacher: DiffleTool); Diskussion eines Bewertungsrasters für studentische Arbeiten vor dem Hintergrund der Kompetenzorientierung (Prof. Dr. Rebekka Schmidt)
06. Sitzung 28.06.21 Kompetenzorientierung, Niveaustufen und Taxonomien
07. Sitzung 15.11.21 Digitale/hybride Lehre im kommenden SoSe – Weiterentwicklung der Lehre an der UPB ?nach Corona‘
08. Sitzung 17.12.21 Digitale/hybride Lehre im kommenden SoSe – Weiterentwicklung der Lehre an der UPB ?nach Corona‘
09. Sitzung 14.02.22 Digitale/hybride Lehre im kommenden SoSe – Weiterentwicklung der Lehre an der UPB ?nach Corona‘
10. Sitzung 02.05.22 Weiterentwicklung der Lehre an der UPB ?nach Corona‘ – Austausch mit dem VP für Lehre, Studium und Qualit?tsmanagement
11. Sitzung 13.06.22 Weiterentwicklung der Lehre an der UPB ?nach Corona‘ (Zielsetzung der AG Arbeit)
12. Sitzung 31.08.22 Weiterentwicklung der Lehre an der UPB ?nach Corona‘ (Zielsetzung der AG Arbeit)
/ 02.11.22 Planungstreffen Kleingruppe WS-Planung
/ 30.11.22 Planungstreffen Kleingruppe WS-Planung
13. Sitzung 27.01.23 1. AGiL-360直播吧: "UPB trifft..Hybrid Flexible Course Design/HyFlex Learning”
Die Ankündigung finde 360直播吧 hier.
14. Sitzung 23.10.23 Planungstreffen 2. "UPB trifft..."-Veranstaltung
15. Sitzung 08.02.24 2. AGiL-360直播吧: "UPB trifft..Culture Fellows."

 

2) Vorstellungen von AGiL in anderen Gremien

Datum Ort
18.05.22 Senats-AG ?Perspektiven nach den Pandemie-Semestern“
15.06.22 Senat
06.09.22 Consilium der Studiendekan*innen

360直播吧 waren nicht beim 360直播吧 UPB... trifft HyFlex-Learning/ Hybrid Flexible Course Design dabei und wollen aber trotzdem wissen, worum es ging? Dieser Kurzbericht gibt Ihnen einen ?berblick zu HyFlex und den im 360直播吧 angerissenen Fragestellungen bzw. Diskussionspunkten. 

Am 27.1. 2023 veranstaltete die AG innovative Lehre den 360直播吧 UPB... trifft HyFlex-Learning/ Hybrid Flexible Course Design, der von ca. 20 vor allem in der Lehre t?tigen Personen besucht wurde. Inhaltlich ging es darum, das Konzept HyFlex-Learning/ Hybrid Flexible Course Design von Brian Beatty in Theorie und Praxis vorzustellen (#), die praktische Umsetzung zu analysieren und in Kleingruppen dazu zu arbeiten. 

In einem ersten Berichtsteil stellten Ilka Mindt und Rebekka Schmidt die theoretischen Bausteine von HyFlex sowie eine praktische Umsetzung vor. 
Gegliedert in sechs Abschnitte wurden jeweils die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung anhand eines konkreten Beispiels miteinander verknüpft. 
Im ersten Abschnitt wurde der Kern des Konzeptes erl?utert, der darin besteht, dass Seminarsitzungen so geplant werden, dass Studierende die Wahl haben entweder in Pr?senz oder Online teilzunehmen. Das hybride Element im Konzept bedeutet, dass die gleichen Learning Outcomes sowohl für eine Pr?senz- als auch für eine Onlinesitzung gegeben sind. Flexibel ist das Konzept insofern, als dass die Studierenden selbst entscheiden, ob sie den Kurs in Pr?senz oder online besuchen. So erkl?rt sich die Wortmischung HyFlex: hybrid und flexibel. Hybrid bezieht sich dabei aber nicht auf die Kombination von digitalen Angeboten mit Pr?senzlehre. 

Hyflex bezeichnet sich selber als “student-directed” (Beatty 2019: 6). Studierende entscheiden also flexibel für jede Sitzung, ob sie diese in Pr?senz besuchen oder Online teilnehmen. Diese Wahl der Partizipation führt zu verschiedenen Partizipationswegen, welche im zweiten Abschnitt skizziert wurden. So ist es bspw. m?glich, in der ersten Woche in Pr?senz teilzunehmen, in der zweiten Woche online und in der dritten Woche wieder in Pr?senz. Alle anderen Kombinationen sind ebenso denkbar. 

Im dritten Abschnitt wurden die vier Prinzipen (oder “values”) vorgestellt. Das erste Prinzip, welches den Lernenden alternative Lernpfade bietet und ihnen die Wahl zwischen diesen überl?sst, wird in als “learner choice” beschrieben. Die unterschiedlichen angebotenen Partizipationswege bieten Aktivit?ten, die zu ?quivalenten Learning Outcomes führen (Prinzip: “Equivalency”). Erkenntnisse der Aktivit?ten k?nnen wieder angewandt und allen Studierenden unabh?ngig vom Partizipationsweg genutzt werden. Dieses Prinzip wird als “Reusability” bezeichnet. Wir selber verstehen unter der Wiederverwendbarkeit ebenso (digitale) Aktivit?ten, die darüber hinaus in anderen Kursen, Seminaren oder Modulen verwendet werden k?nnen. Beispielsweise sind dies Aktivit?ten, die dazu dienen k?nnen, eigentlich vorhandenes Wissen aufzufrischen (z.B. kann dies Wissensbereiche aus Einführungskursen für Kurse in sp?teren Studiensemestern betreffen). Das vierte Prinzip des Zugangs (“Accessibility”) beschreibt, dass die Studierenden über die notwendigen technologischen Kenntnisse verfügen und ebenso Zugang zu allen Partizipationspfaden haben. Denkbar w?re, den Studierenden, die in Pr?senz am Kurs teilnehmen, die online-Materialien nicht zur Verfügung zu stellen. Aber genau das Gegenteil ist damit gemeint. Umgekehrt ist es schwierig bzw. fast nicht m?glich, den Studierenden, die online teilnehmen (wenn es nicht eine synchrone Onlineteilnahme ist), die Inhalte der Pr?senzsitzung in genau dergleichen Pr?sentationsform zukommen zu lassen. 
Der von Beatty dargestellte “design drivetrain” umfasst den vierten Abschnitt. Ausgehend von der Instructional Design Theory entwirft Beatty eine Abfolge von vier Schritten, die zu einem HyFlex-Kurs führen. Ausgehend von den Values, die die Ziele (die wir als Learning Outcomes definiert haben) bedingen, schlie?en sich daran die entsprechenden “instructional strategies” an, die wiederum zu entsprechenden Aktivit?ten führen. 
Im fünften Abschnitt wurden kurz einige Studien zu HyFlex angesprochen sowie auf die studentische Perspektive eingegangen. HyFlex wird an unterschiedlichen Institutionen in verschiedenen F?chern in den USA, Kanada, Europa und Australien angewendet. 

Vertieft wurden diese Darstellungen durch eine Reanalyse und hochschuldidaktische Einordnung von Oliver Reis.  
Zum einen hinterfragte er zun?chst die ?quivalenz in Bezug auf die Learning Outcomes beim Online- und Pr?senzangebot. In der Diskussion wurde deutlich, dass eine “einfache” Umsetzung der Learning Outcomes aus der Pr?senzveranstaltung in die asynchrone Onlinesitzung vor gr??eren Schwierigkeiten steht. Vor allem die mangelnde Interaktion bzw. das Fehlen der Eingriffs- und Interventionsm?glichkeiten durch die Lehrkraft in der asynchronen Lehre kann schnell zu Nachteilen Studierender im Onlinesetting führen. Für eine ?quivalenz beider Partizipationswege w?re zu überlegen, ob es nicht gewinnbringender ist, zun?chst die (asynchrone) Onlinelehre in Bezug auf die Learning Outcomes zu konzipieren. Erscheint das m?glich und erweist sich als machbar, so kann darauf aufbauend die Pr?senzsitzung geplant werden. Damit das HyFlex-Prinzip “Equivalency” wirklich gegeben ist, sollte die eigene Lehre neu gedacht werden; mehr noch: sie soll von der Onlinelehre aus neu gedacht werden. Das stellte einen Bruch mit den derzeitigen Planungs- und Vorgehensweisen in der Lehre fast aller Lehrender dar – zumindest unserer Ansicht nach. 
Zum anderen kritisierte er, dass die Instructional Design Theory (vgl. Beatty 2019: 31ff) hinter dem Ansatz von HyFlex steht und davon ausgeht, eine Lernumgebung so modulieren zu k?nnen, dass sie m?glichst genaue Lernanreize setzt. Unabh?ngig von der Frage, ob eine solche Passung zwischen gewünschtem Verhalten und den Lernanreizen der Lernumgebung überhaupt m?glich ist, wirft es die Frage nach den Zielen und Wissensformen auf, die HyFlex bearbeiten kann. Lassen sich diskursive Lernziele und dementsprechend nicht linearisierbare Wissenserwerbsprozesse überhaupt so abbilden? Welche Taxonomieziele sind vor diesem Hintergrund erreichbar und was hei?t das für soziale Prozesse, die bestimmte Lernziele voraussetzen? 

In der begleitenden und abschlie?enden Diskussion sowie in den 360直播吧s wurden folgende Punkte diskutiert: 

  • Wie ist der Workload von Studierenden aber besonders auch von Lehrenden bei der Vorbereitung solcher Seminare? 
  • Offen ist nicht nur die oben angerissene Frage zur geforderten ?quivalenz in Bezug auf Learning Outcomes der Pr?senz- wie auch der Onlinesitzung, aber auch der Teilhabe, Selbsteinsch?tzung und Selbststeuerung der Studierenden hinsichtlich der Wahl der Partizipation. So wurden auch Bedenken laut, in der Online-Lehre die Studierenden zu verlieren, die evtl. besondere Schwierigkeiten haben. 
  • Da HyFlex insgesamt zwar sehr hilfreich ist und mehr Flexibilit?t auch auf Seiten der Lehre erm?glicht, gleichzeitig aber auch mit einem hohen Aufwand verbunden ist, bietet es sich an, nicht eine komplette Veranstaltung, sondern zun?chst einzelne Lehreinheiten nach diesem Konzept zu planen. 
  • In Bezug auf eine praktische Umsetzung wurde sehr deutlich,  
  • dass es vor allem für HyFlex notwendig ist, die Lehre vom Learning Outcome her zu denken und zu strukturieren; 
  • dass die ersten Fragen bei der praktischen Umsetzung also lauten müssten: welche Ziele sollen durch die Veranstaltung erreicht werden? K?nnen diese Ziele ?quivalent in einem Onlinesetting erreicht werden? 
  • dass zuerst die Online-Aktivit?ten geplant werden sollte, die den entsprechenden Kompetenzerwerb erm?glichen und danach die Pr?senzlehre geplant wird. 

Ein Fazit des 360直播吧s zu HyFlex war, dass dieses Modell einen vielversprechenden Ansatz bietet, Lehre auf zwei (oder drei) Partizipationswegen (Pr?senz, synchron online, asynchron online) anzubieten. In der Planung und Umsetzung gilt es vor allem das Prinzip der ?quivalenz zu beachten. Wie die Studierendenseite sich zu HyFlex ?u?ert, bietet Diskussion für einen weiteren 360直播吧. 

 

Zitiertes Werk: 
???????Beatty, B. J. (2019). Hybrid-Flexible Course Design (1st ed.). EdTech Books. https://edtechbooks.org/hyflex (27.02.2023). 

Wissenschaftliche Disziplinen haben ihre ganz eigene Kultur, die sich in spezifischen Praktiken ausdrückt, z. B. wie zitiert wird oder was als wissenschaftliche Sprache gilt. Solche Regeln sind für Hochschullehrende ganz selbstverst?ndlich und oft nicht mehr bewusst zug?nglich. Für Studierende k?nnen die Erwartungen, die sich aus fachkulturellen Praktiken ergeben, allerdings unverst?ndlich sein und Irritationen ausl?sen. Studentische "Culture Fellows" vermitteln zwischen Studierenden und Lehrenden, indem sie Irritationen und Verst?ndnisprobleme Studierender aufdecken und an die Lehrenden spiegeln. Daraus entsteht ein Dialog über Aspekte, die in der Lehre h?ufig unausgesprochen und implizit bleiben.

Am 08. Februar 2024, 10:00-13:00 Uhr werden Prof. Dr. Tobias Jenert (Wirtschaftswissenschaften) sowie Prof. Dr. Ingrid Scharlau (Kulturwissenschaften) das Konzept der Culture Fellows in einem Kurz-360直播吧 vorstellen und von der Unsetzung an der Universit?t Paderborn berichten.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Anmeldungen bitte bis zum 29. Januar an nerea.voeing@upb.de. Hier finden 360直播吧 den Flyer.

Spre­cher­in

Prof. Dr. Rebekka Schmidt

Kunstdidaktik mit besonderer Berücksichtigung von Inklusion

Room S2.113
Paderborn University
360直播吧 Str. 100
33098 Paderborn

Office hours

Dienstag, 13.00 - 14.00 Uhr

Terminvergabe ausschlie?lich unter diesem Link.

Die Sprechstunde findet in Pr?senz in S2.113 statt.
Alle wichtigen Informationen sind hier zusammengefasst.
Das Protokoll für die Sprechstunde k?nnen 360直播吧 hier herunterladen.

Koordin­at­or­in

Dr. Nerea V?ing

Higher Education Development Office

Room E5.323
Paderborn University
Pohlweg 55
33098 Paderborn