Best of Aca­dem­ic Writ­ing

10 Dinge, die du schon immer über wissenschaftliches Schreiben wissen wolltest

Dies ist ein kleiner Online-360直播吧 zum Selbstbearbeiten. Der 360直播吧 richtet sich an alle, die schon (etwas) Erfahrung mit akademischem Schreiben haben. Ihr findet hier zehn unserer besten Infos und ?bungen zum akademischen Schreiben aus Kursen für fortgeschrittene Studierende, Promovierende und Lehrende.

In den Videos und Folien erkl?ren wir euch, was ihr vielleicht schon immer über wissenschaftliches Schreiben wissen wolltet - und liefern damit wahrscheinlich auch die ein oder andere Erkl?rung, woran es bisher manchmal gehakt hat. Au?erdem findet ihr unter den Videos und Folien jeweils Arbeitsbl?tter zum Ausdrucken oder kleine ?bungen, mit denen ihr das neu gewonnene Wissen in die Tat umsetzen k?nnt. Viel Freude dabei!

 

1. Schreiben ist im­mer be­son­ders

Und jetzt ihr:

Wir haben eine ganz einfache, aber sehr sch?ne Aufgabe für euch, die zu den fünf Wissensbereichen rund um das akademische Schreiben passt: Denkt einmal an eines eurer besten und sch?nsten Schreibprojekte. Schreibt als Liste oder kleine Textskizze alles auf, was damals gut geklappt hat. Schreibt auch die ganz einfachen Dinge auf – gerade die hat man sonst nicht im Blick.

Und wenn ihr mit der Liste oder dem kurzen Text fertig seid: ?berlegt einmal, in welchen Bereich des Modells die Dinge fallen, die damals gut geklappt haben. Geh?ren sie zum Schreibprozess, zu inhaltlichen Dingen eures damaligen Themas, zum Genre, zu dem euer Text geh?rt hat, zur Rhetorik und zu sprachlichem Ausdruck im weiteren Sinne oder vielleicht zu den konkreten Personen, für die ihr den Text geschrieben habt oder an die ihr euch gewandt habt?

2. Der Schreib­prozess pen­delt vor und zurück

Und jetzt ihr:

Merke: Entweder Create oder Control. Probiert das einfach einmal aus. Sagt euch immer, wenn ihr merkt, dass ihr nicht weiterkommt: Jetzt schreibe ich einfach, ganz egal, ob da etwas Sinnvolles bei rauskommt – überarbeiten werde ich sp?ter.

Man kann die beiden Arbeitsmodi Create und Control sehr gut getrennt üben – je nachdem, welcher Modus einem mehr liegt. Wir haben am Schreibzentrum ?bungen für beide Modi gesammelt und entwickelt. Hier sind unsere beiden liebsten: Einmal das Freewriting als typische Create-Aufgabe und ein Arbeitsblatt zur Textüberarbeitung als typische Control-Aufgabe.

3. Schreiben ist Mit­machendür­fen und -k?nnen

Und jetzt ihr:

Wir haben eine ?bung, mit der man sehr gut nachvollziehen kann, in welchen Diskursgemeinschaften man teilhatte und teilhat, wo man dort stand oder steht und was man schon alles gelernt hat: die Schreibbiographie. Die ?bung macht diese Thematik sehr konkret. Füllt den Zeitstrahl aus. Beginnt, als ihr Schreiben gelernt habt und tragt bis heute alle wichtigen Texte, Schreibprozesse und Personen ein, die euer Schreiben beeinflusst haben. Wo seid ihr in neue Gemeinschaften gekommen? Welche Menschen waren besonders wichtig für euer Schreiben? Was ist passiert, als ihr an die Universit?t gekommen seid? Wo steht ihr gerade?

4. Schreiben basiert auf (im­pliz­iten) Nor­men

Und jetzt ihr:

Dass wissenschaftliches Schreiben auf vielen Normen und Konventionen beruht, die nicht immer deutlich benannt werden k?nnen, ist erst einmal als Info wichtig für euch. Vielleicht erkl?rt das schon manche Schwierigkeiten und Unklarheiten, mit denen ihr beim Schreiben konfrontiert seid.

Was k?nnt ihr konkret tun? Wir empfehlen euch, eure Fragen so deutlich wie m?glich zu identifizieren und zu formulieren. Vielleicht hilft euch dabei unsere Liste der Bereiche auf der Folie, in denen Diskursgemeinschaften typischerweise Normen und Konventionen entwickeln. Im n?chsten Schritt k?nnt ihr euch mit euren Fragen an Personen aus eurer Diskursgemeinschaft wenden: Lehrende, Betreuer*innen, Kolleg*innen oder Kommiliton*innen. Oft werdet ihr mehr als eine Antwort bekommen – das zeigt euch dann die Spanne der M?glichkeiten.

5. Schreib­pro­jekte müssen stim­mig sein

Und jetzt ihr:

Wir haben als ?bung ein leeres Fünfeck für euch vorbereitet. Druckt es aus und füllt es aus. Wenn euch die Felder zu klein sind, k?nnt ihr auch einfach einzelne Papierb?gen oder Karten verwenden, eventuell in verschiedenen Farben, und euch euer eigenes Fünfeck basteln.

Die fünf Eckpunkte des Modells müsst ihr nicht in der Reihenfolge bestimmen, in der wir sie vorgestellt haben. Weil alle fünf Ecken zusammenh?ngen, k?nnt ihr einfach schauen, wo ihr schon wie viel über euer Schreib- und Forschungsprojekt sagen k?nnt. Auch Leerstellen geben euch wichtige Hinweise darauf, wo ihr gerade steht.

Fragt euch nach der Beschreibung der fünf Ecken: Wo bin ich schon sehr zufrieden? Wo passen Dinge gut zusammen? Womit fühle ich mich sicher? Und: Wo habe ich noch Lücken? Wo passt etwas noch nicht zusammen? Wo bin ich noch unsicher? Davon ausgehend k?nnt ihr sehen, wo ihr zum Beispiel noch weiter recherchieren oder planen müsst und wo ihr Feedback von anderen oder eine Beratung durch die Person braucht, die eure Arbeit betreut.

6. Wis­senschaft­liche Texte haben eine typis­che rhet­or­ische Struk­tur

Und jetzt ihr:

Unser Tipp für wissenschaftliche Arbeiten ist in Zusammenhang mit der Sanduhr ganz schlicht: ?berlegt euch gut, von wo ihr startet und was ein interessanter allgemeiner Bereich ist, für den euer Thema Relevanz hat. Und vergesst nicht, am Ende den Bogen zurückzuschlagen und eure vielleicht sehr spezifischen Ergebnisse und Schlussfolgerungen wieder auf allgemeineren Boden zu bringen. Die Menschen, die euren Text lesen, werden euch beides danken.

Als ?bung, k?nnt ihr eine Mini-Arbeit erstellen - eine Miniatur eures sp?teren Textes. Diese Mini-Arbeit gibt euch einen sehr guten ?berblick, wo genau in eurem eigenen Text allgemeinere Inhalte und spezifische Inhalte hinpassen und wie ihr den Text inhaltlich und strukturell aufbauen m?chtet. In einer Mini-Arbeit zeigt sich besonders gut, wie ihr für euer ganz spezielles Thema das Sanduhr-Prinzip umsetzen k?nnt.

7. Texte bez­iehen sich auf an­dere Texte

Und jetzt ihr:

Für die Frage, wie sich wissenschaftliche Texte auf andere Texte beziehen, empfehlen wir euch als ?bung, euch sehr genau Texte aus eurem Themen- und Fachbereich anzuschauen. Schaut, wie andere Autorinnen und Autoren ihre eigenen Argumente und Positionen durch den Bezug auf andere Texte herstellen. Achtet insbesondere auf subtile Formen, Bezüge herzustellen – also Formen, in denen nicht unbedingt jeder Satz ein direktes oder indirektes Zitat ist. Sucht euch bei dieser Textanalyse auch Formulierungen heraus, die ihr besonders elegant oder sch?n findet. Legt euch eine kleine Sammlung sch?ner Formulierungen zu, die ihr dann in eigenen Texten ausprobieren k?nnt.

8a. Schreiben hei?t mit vielen Stim­men sprechen: Rol­len beim Schreiben

Und jetzt ihr:

Ihr habt ganz verschiedene Rollen in euren wissenschaftlichen Texten. Und die Ausführung dieser Rollen und Aufgaben passiert immer mit einer bestimmten Stimme. Wir haben als Einstiegsübung zu dieser Thematik ein Blatt mit Formulierungen vorbereitet, die so oder ?hnlich alle in wissenschaftlichen Texten vorkommen. Druckt das Blatt aus, schneidet die einzelnen Formulierungen aus und versucht, eine Einteilung dieser Formulierungen zu machen, z.B. in ?Kenne ich (nicht)“, ?Verwende ich (nicht)“, ?Mag ich (nicht)“ oder ?Sehe ich h?ufig bzw. selten“. Ziel ist nicht die perfekte Einteilung zu finden, sondern dass ihr eure spontanen Reaktionen auf die einzelnen Formulierungen beobachtet. Je mehr ihr euch mit solchen Markern für Stimmen in Texten besch?ftigt, desto h?ufiger werden sie euch in eigenen und in fremden wissenschaftlichen Texten auffallen. Es geht darum, euren eigenen Stil zu entwickeln – eure eigenen Stimmen sprechen zu lassen. Und es geht darum, wie diese Stimmen mit den typischen Stimmen in euren Diskursgemeinschaften harmonieren.

8b. Schreiben hei?t mit vielen Stim­men sprechen: Stim­men gestal­ten

Und jetzt ihr:

Ihr habt ganz verschiedene Rollen in euren wissenschaftlichen Texten. Und die Ausführung dieser Rollen und Aufgaben passiert immer mit einer bestimmten Stimme. Wir haben als Einstiegsübung zu dieser Thematik ein Blatt mit Formulierungen vorbereitet, die so oder ?hnlich alle in wissenschaftlichen Texten vorkommen. Druckt das Blatt aus, schneidet die einzelnen Formulierungen aus und versucht, eine Einteilung dieser Formulierungen zu machen, z.B. in ?Kenne ich (nicht)“, ?Verwende ich (nicht)“, ?Mag ich (nicht)“ oder ?Sehe ich h?ufig bzw. selten“. Ziel ist nicht die perfekte Einteilung zu finden, sondern dass ihr eure spontanen Reaktionen auf die einzelnen Formulierungen beobachtet. Je mehr ihr euch mit solchen Markern für Stimmen in Texten besch?ftigt, desto h?ufiger werden sie euch in eigenen und in fremden wissenschaftlichen Texten auffallen. Es geht darum, euren eigenen Stil zu entwickeln – eure eigenen Stimmen sprechen zu lassen. Und es geht darum, wie diese Stimmen mit den typischen Stimmen in euren Diskursgemeinschaften harmonieren.

9. Was ein Schreibzen­trum so macht

  

10. Welche Lektüre wir em­pfehlen...

...und welche Literatur wir au?erdem benutzt haben.

 

Geschafft!

Wir hoffen, unsere zehn kleinen Weisheiten über und ?bungen zum akademischen Schreiben haben euch ein Stück weitergebracht auf eurem Weg, professionelle Schreiber*innen zu werden.

Wenn ihr Feedback, Fragen oder Anregungen habt: Schreibt uns!