Deutsche Un­ternehmens­besteuer­ung für mul­tina­tionale Konzerne auf dem Prüf­stand – Deutsche Forschungs­ge­meinsch­aft (DFG) f?rdert Steuer­forschung an der Uni­versit?t Pader­born

Mindestbesteuerungskonzepte, z. B. Verlustverrechnungsbeschr?nkungen, sollen sicherstellen, dass erfolgreiche Unternehmen der Besteuerung nicht durch unerwünschte unternehmerische Gestaltungsma?nahmen entgehen. Angesichts der angespannten Lage vieler ?ffentlicher Haushalte sind Mindestbesteuerungskonzepte in einigen Staaten in unterschiedlicher Form bereits eingeführt worden. ?Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise kommt der in Deutschland seit der letzten gro?en Reform andauernden Debatte um eine weitere Versch?rfung der Verlustverrechnungsregelungen eine herausragende Bedeutung zu.“ betont Prof. Dr. Caren Sureth. Das grunds?tzliche Interesse an einer Verbesserung der bestehenden Mindestbesteuerungskonzepte, insbesondere für multinationale Konzerne, sei weiterhin gro?.

Zahlreiche Untersuchungen belegten, so Sureth, dass die deutsche Mindestbesteuerung gro?en Einfluss auf die Investitionsaktivit?t von k?rperschaftlich organisierten Unternehmen habe. Dies gelte vor allem in Zeiten mit Liquidit?tsengp?ssen oder gar Verlusten. Es fehlten jedoch aussagekr?ftige quantitative Analysen der Wirkungen unterschiedlicher Mindestbesteuerungskonzepte auf unternehmerische Entscheidungen bei grenzüberschreitender Gesch?ftst?tigkeit.

Diese Forschungslücke soll das von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gef?rderte Projekt ?Der Einfluss von Mindestbesteuerungskonzepten auf international t?tige Konzerne" der Paderborner Wirtschaftswissenschaften schlie?en. Nach einer erfolgreichen zweij?hrigen ersten Projektphase wurde das Projekt um weitere zwei Jahre verl?ngert. Dabei werden die Wirkungszusammenh?nge für sinnvolle Konstellationen grenzüberschreitend t?tiger Konzerne und ausgew?hlte Konzerndaten analytisch, numerisch (Simulationen) und gegebenenfalls empirisch untersucht. Projektleiterin Caren Sureth über das Ziel ihres Forschungsprojektes: ?Die Untersuchungsergebnisse k?nnen zur Verbesserung des bestehenden deutschen Steuerrechts für multinationale Konzerne beitragen. Auf diese Weise soll auch ein Beitrag zu aktuellen europ?ischen und deutschen Steuerreformdiskussionen vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise geleistet werden.“

Mit den DFG-Mitteln kann über insgesamt vier Jahre eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstelle finanziert werden. Zus?tzlich wurden von der DFG über 20.000 Euro an Sachmitteln zur Verfügung gestellt.


Weitere Informationen:

Sind Unternehmen grenzüberschreitend t?tig, wird das Wirkungsgefüge erheblich komplizierter. Projektmitarbeiterin Claudia Dahle: ?Vorherrschende Diskussionen um eine Steuerharmonisierung innerhalb der Europ?ischen Union weisen auf eine m?gliche Ver?nderung in den kommenden Jahren hin. Insbesondere die Vorhaben zur Einführung einer einheitlichen K?rperschaftsteuerbemessungsgrundlage sowie eine grenzüberschreitende EU-weite Gruppenbesteuerung würden zu erheblichen Ver?nderungen bei der Besteuerung von multinationalen Konzernen führen. Derzeit stehen diverse Regelungen zur Verlustverrechnung und zu Mindestbesteuerungskonzeptionen im Mittelpunkt steuerrechtlicher Diskussionen. Potenzielle Neuerungen auf EU-Ebene h?tten erheblichen Einfluss auf das deutsche Steuerrecht sowie auf Investitionsbedingungen und Standortentscheidungen von multinationalen Unternehmen.“ Hierzu wird am Lehrstuhl von Caren Sureth ein Investitionsmodell entwickelt, welches Aussagen über die Auswirkungen der zu Modelltypen zusammengefassten Konzepte erlaubt.

Fotos (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth und Diplom-Kauffrau Claudia Dahle
Fotos (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth und Diplom-Kauffrau Claudia Dahle
Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth
Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth
Foto (Universit?t Paderborn): Projektmitarbeiterin Diplom-Kauffrau Claudia Dahle
Foto (Universit?t Paderborn): Projektmitarbeiterin Diplom-Kauffrau Claudia Dahle
Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth
Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth