?1913“. Kunst, Mu­sik, Lit­er­at­ur vor der gro?en Kata­strophe – Vor­trag von Prof. Dr. Sa­biene Autsch im Rah­men der Ring­vor­le­sung: Kunst[be]griffe. ?s­thet­ische Kon­stel­la­tion­en zwis­chen Kunst, Mu­sik, Tex­til. Eine in­ter­d­iszip­lin?re Ring­vor­le­sung

Das Jahr 1913, verstanden als Kunstbegriff, stellt eine ?kleine Form“ im zeitlichen Kontinuum und Formgefüge der ?gro?en Geschichte“ dar. Viele Ereignisse in Kunst, Literatur und Musik haben hier, 1913, ihren Ausgangspunkt, verdichten sich oder zerfallen, was nur im Kontext, d. h. durch Einflüsse, Pr?gungen und Mentalit?ten vor und nach 1913, zu verstehen ist und insbesondere durch den Ersten Weltkrieg 1914-18 radikal mitbeeinflusst wurde. Allgemeine Impulse für eine panoramaartige und fragmentarische Betrachtung liefert der Band ?1913“ von Florian Illies, methodisch erg?nzt durch ?1926“ von Hans Ulrich Gumbrecht. Mentalit?ts- und kulturgeschichtlichen Ans?tzen folgend, behandelt der Vortragvon Prof. Dr. Sabiene Autsch (Kunst, Kunstgeschichte und ihre Didaktik) das Jahr 1913 im spezifischen ?Klima der Moderne“. Das bedeutet zugleich auch, dass es sich dabei nicht um eine Addition von historischen Ereignissen und Stilen, von Namen, Zahlen und Fakten handeln wird. Einer solchen Verfahrensweise widersprechen eben gerade jene kollektiven Bedürfnislagen, Erfahrungshorizonte und Ausdrucksm?glichkeiten, die die Zeitgenossen in Bild, Text und Ton vermitteln und überliefert haben und die als Ausdruck einer bedingungslosen und bis dahin ungewohnt neuen Selbsterforschung interpretiert werden k?nnen. Beabsichtigt ist, eine Selbsterforschung und -wahrnehmung des Jahres 1913 auf der Grundlage von ausgew?hlten dreizehn Dispositiven aus Kunst, Literatur und Musik zu initiieren, mit dem Ziel, diese Zeit erfahrbar zu machen, sie unmittelbar und sinnlich spürbar werden zu lassen. Zeichnerische Entwürfe zum Quadrat, eine Expedition in die Südsee oder ein musikalisches Aufführungsdesaster in Wien werden u. a. behandelt und als Konstellationen nachvollziehbar.

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