Der gestrige Besuch von Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Gesch?ftsführung von Borussia Dortmund) an der Universit?t Paderborn war für ihn wie ein Heimspiel. Mehr als 600 Studenten - sehr viele gekleidet in einem schwarz-gelben Borussia Dortmund Trikot - kamen ins Audimax, um den Vortrag des 53-J?hrigen im über die "Identit?t, Philosophie und Strategie des BV Borussia Dortmund" zu h?ren.
Watzke selbst ist Alumnus der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften der Universit?t Paderborn und denkt auch heute noch gerne an sein Studentenleben in Paderborn zurück. Viele Freunde hatte er zu Beginn der 1980er Jahre in Paderborn gefunden, in Paderborn zog er mit seiner Ehefrau zusammen, gerne sa? er auch mit ein paar Freunden in der alten Pinte der Universit?t und spielte mit ihnen eine Partie Skat. Jetzt kehrte er an seine Alma Mater zurück - und stand fast drei Jahrzehnte nach seiner letzten Vorlesung pl?tzlich auf der anderen Seite des Rednerpults. Der Vortrag fand im Rahmen der Vortragsreihe "Wirtschaftswissenschaftliches Denken und Handeln" der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften statt. Hier finden 360直播吧 weitere Informationen zur Vortragsreihe.
Begrü?t wurde Watzke von Prof. Dr. Nikolaus Risch (Pr?sident der Universit?t Paderborn): "Wir freuen uns sehr, dass 360直播吧 heute hier sind. 360直播吧 repr?sentieren einen Verein, der derzeit den sch?nsten Fu?ball spielt". Das Publikum zeigte sich erfreut über diese lobenden Worte und reagierte mit langanhaltendem Applaus. Einige der Besucher im Audimax bekamen das Gefühl vermittelt, als stünden sie auf der Südtribühne im BVB-Stadion.
Das Publikum zeigte sich besonders an der Rolle des Fu?ballfunktion?rs interessiert. Und so berichtete Watzke auch über die schwierige Situation des BVB, als er im Jahr 2005 Gesch?ftsführer wurde. Zu dieser Zeit habe der BVB vor dem Konkurs gestanden und rein gar nichts gehabt. Der Schuldenberg habe sich auf etwa 122 Millionen Euro getürmt, die Stadionmiete belief sich auf 17 Millionen Euro j?hrlich und in den Büchern seien nur 58.000 Euro an liquiden Mitteln vorhanden gewesen, diese habe er allerdings nirgends finden k?nnen, berichtete Watzke mit einem Schmunzeln. Daraufhin habe der Verein angefangen zu sparen, die Schuldenpolitik gestoppt, Gl?ubiger beschwichtigt und eine neue Leitlinie aufgestellt. "Wir wollten den gr??tm?glichen Erfolg, ohne einen Euro Schulden zu machen", sagt Watzke. Noch heute stehe dieser Satz in Stein gemei?elt über dem Verein.
Kleine Seitenhiebe in Richtung Konkurrenz, insbesondere in Richtung der Schalker, sparte sich Watzke nicht auf: Oft k?me die Frage auf, ob sportlicher und finanzieller Erfolg planbar sei? Wenn er jetzt aus Gelsenkirchen k?me, würde er diese Frage vielleicht mit Nein beantworten, sagte er mit einem Schmunzeln. Als langfristiges Ziel des BVB sieht er die Errichtung einen "zweiten Leuchtturms" in Fu?balldeutschland neben dem FC Bayern München.
Im Anschluss an die Veranstaltung schilderte der gebürtige Sauerl?nder noch einige seiner Erinnerungen an die Universit?t Paderborn. "Ich habe meine Studienzeit im Fach Betriebswirtschaft von 1979 bis 1984 in sehr guter Erinnerung. Ich habe gerne hier gewohnt, viele Freunde kennengelernt und viel Zeit in der Stadt verbracht. Zu der Zeit bin ich auch mit meiner Frau hier in Paderborn zusammengezogen. Selbst heute bin ich noch ?fter in der Stadt und manchmal auch im Stadion beim SCP." Spezielle Erinnerungen habe er an die alte Pinte und an die Cafeteria der Uni. In der Cafeté gab es jeden Tag einen Kakao, dazu noch ein Mettbr?tchen, diese Angewohnheit habe er aber im Laufe der Jahre abgelegt. In der Pinte habe er sich immer mit Freunden zum Skat getroffen.
Besonders in Erinnerung sei ihm einer seiner alten Marketingdozenten geblieben. "In der Veranstaltung habe ich viele spannende Bereiche kennengelernt und auch sehr viel gelernt. Das amüsante war, dass der Professor in jeder Stunde von seinem Auto geschw?rmt hat. Er fuhr einen Volvo und wollte uns davon überzeugen, auch einen Volvo zu kaufen. Das ist ihm jedoch nicht gelungen, trotzdem hat er das Thema jede Stunde wieder angesprochen." Er und seine Kommilitonen h?tten sich immer k?stlich darüber amüsiert.
Zum Abschluss hatte Watzke noch einen guten Tipp für die Paderborner Studenten: ".Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig, direkt nach dem Studium schnell in den Job zu finden, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Da sollte man auch nicht zu w?hlerisch sein und eventuell auch ein Angebot annehmen, dass nicht perfekt ist." Er selber habe nach dem Studium in einer Feuerwehrschlauchfirma gearbeitet, das sei auch nicht der Sch?nste Job gewesen. Aber irgendwann im Leben bekomme jeder eine gute Chance, diese sollte man dann auch ergreifen.
Text und Fotos: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation