Aus­s­tel­lung in der Uni­versit?ts­bib­lio­thek vom 4.-30.12.2006: Arch?o­lo­gie gr?bt Geschichte in Pader­born aus

Studierende der Universit?t Paderborn zeigen in einer kleinen Ausstellung in der Unibibliothek in Zusammenarbeit mit der Stadtarch?ologie und dem Museum in der Kaiserpfalz Ergebnisse einer Lehrgrabung und ihre neue Ann?herung an die Geschichte.

Vor etwa 1.000 Jahren betrieben die Paderborner Bisch?fe auf dem Gel?nde am K?tterhagen einen gro?en Kalksteinbruch. Bischof Meinwerk lie? hier für seine Neubauten wie den Dom, die Kaiserpfalz, den Bischofspalast und die Domburgmauer die Kalksteine brechen. Der Bedarf war enorm: bis zu 15 Meter tief und 50 Meter breit war der Steinbruch. Als im 12. Jahrhundert die Stadtmauer errichtet wurde, gewannen die Bisch?fe hier neues Bauland, indem sie den Steinbruch zum gro?en Teil auffüllen lie?en. In einer fünf Meter tiefen Senke entstanden die neuen Grundstücke für die Wohnh?user.

Für die Ausgrabungen, die 2005 und 2006 im K?tterhagen stattfanden, brachte diese Besonderheit interessante Ergebnisse. In den freigelegten Ruinen fanden die Arch?ologen nicht nur Brunnen, Keller, Latrinen und Kan?le, sondern auch viele Gebrauchsgegenst?nde, die es erm?glichen, das allt?gliche Leben in den vergangenen Jahrhunderten kennen zu lernen. Im Sommer 2006 schlossen sich acht Studierende des Historischen Instituts der Universit?t Paderborn für zwei Wochen zu einem Ausgrabungsteam zusammen und wurden im K?tterhagen aktiv.

Im Rahmen einer Lehrgrabung in der Paderborner Altstadt wurde ihnen ein Einblick in die arch?ologische Stadtkernforschung und ihre Arbeitsweisen gegeben. 360直播吧 lernten, unscheinbare Spuren im Boden zu erkennen und sie als historische Quellen zur Paderborner Stadtentwicklung nutzbar zu machen. Das Ausgrabungsteam arbeitete unter Leitung der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Museum in der Kaiserpfalz, Dr. Guido M. Berndt und Dr. Sven Spiong. W?hrend der zwei Wochen entstand ein anschauliches Bild vom Mittelalter, das die Teilnehmer der Lehrgrabung so nicht aus den Geschichtsbüchern kannten.

Die vor 700 Jahren weggeworfenen Tierknochen waren anfangs noch eklig, doch schon bald interessant, denn sie verraten den Speiseplan des Mittelalters. Es ist der Alltag des mittelalterlichen Paderborn, der mit jedem Spatenstich eine neue Facette preisgab. Dabei konnten alle r?tseln, was es mit dem fast kompletten Topf auf sich hatte, der unter einer sch?n gesetzten Feuerstelle verborgen war. Einzelne Mauern fügten sich zu ganzen H?usern zusammen. In der gemeinsamen Diskussion rekonstruierten die Ausgr?ber die Geschichte eines Grundstückes und ordneten die Ergebnisse in die Stadtentwicklung ein. Diese für die Teilnehmer der Lehrgrabung neu gewonnene Perspektive m?chte das "Arch?ologenteam" nun ihren Mitstudentinnen und Mitstudenten weiter vermitteln.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 4.-30. Dezember im Foyer der Universit?tsbibliothek w?hrend der ?ffnungszeiten Mo-Fr 7.30-24.00 Uhr, Sa 9.00-18.00 Uhr und So 10.00-18.00 Uhr (an gesetzlichen Feiertagen geschlossen).