?300 Minuten in der Woche – Bewegungsf?rderung in der Schule und im Ganztag“ lautete das Thema des diesj?hrigen 8. Paderborner Tags des Schulsports am Mittwoch, 20. September, an der Universit?t Paderborn. 104 Lehrerinnen und Lehrer sowie Ganztagskr?fte und ?bungsleiter aus OWL diskutierten mit den Wissenschaftlern und Experten die M?glichkeiten, Bewegung in den Alltag von Schülern einzubauen. Der Paderborner Tag des Schulsports findet alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold statt und wird erstmalig vom Kreissportbund Paderborn als ?bungsleiter-Fortbildung anerkannt.
?Die Kinder verbringen zunehmend Zeit in der Schule und Ganztagsbetreuung, daher fehlt am Ende des Tages oft die Zeit für weitere Freizeitaktivit?ten, etwa im Sportverein“, so Jun. Prof. Dr. Miriam Kehne von der Universit?t Paderborn. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen 60 Minuten Bewegung pro Tag würden nur gut ein Viertel der Heranwachsenden erreichen. Bewegung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Kinder und Jugendlichen neben moderaten Freizeit- und Alltagsaktivit?ten bei intensiven sportlichen Aktivit?ten auch mal ins Schwitzen kommen sollen, erl?utert Kehne.
?Bewegung f?rdert sowohl die Entwicklung von motorischen als auch kognitiven F?higkeiten“, sind sich die Podiumsteilnehmer und der Organisator der Fortbildung Mathias Hornberger einig. Dennoch würden sich Kinder und Jugendliche zunehmend weniger bewegen – auch weil ihnen die Zeit dazu fehle. Deshalb sei es umso wichtiger, dass ihnen in der Schule und der Ganztagsbetreuung ausreichend M?glichkeiten für Bewegung angeboten werden. Damit gemeint ist unter anderem der Wechsel von Aktivit?ts- und Lernzeiten im Schulalltag, aber auch kleinere Dinge, wie etwa zu Fu? zur Schule zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. ?Jeder wei?, dass man sich nur eine gewisse Zeit gut konzentrieren kann. Also macht es auch aus dieser Sicht Sinn, aktive Phasen in die kognitiven F?cher einzubauen“, betont Kehne. Man k?nne auch neue Medien nutzen und innovative Wege einschlagen, um kognitives Lernen und aktive Bewegung in der Schule zu verbinden, schl?gt sie vor.
Dass dem Thema Bewegung noch nicht die n?tige Aufmerksamkeit zuteil wird, ist laut den Organisatoren ein gro?es Problem. ?Um Eltern, Lehrer und Schulleiter sowie andere Entscheidungstr?ger von der Bedeutung des Themas zu überzeugen, sind noch deutlichere Forschungsergebnisse erforderlich“, meint Frank Spannuth, Sportdezernent in der Bezirksregierung Detmold. Damit k?nne man leichter eine Einstellungs?nderung dieser Entscheidungstr?ger bewirken und sie zur Einsicht bringen, fügt Dr. Gerrit Schnabel von der Unfallkasse NRW hinzu. Es gelte, die Schlüsselfunktion des Schulfachs Sport zu erkennen, meint Rüdiger Bockhorst von der Reinhard-Mohn-Stiftung in Gütersloh. ?Bewegungsf?rderung in Schulen und im Ganztag ist ein wichtiger Schritt hin zur Chancengleichheit.“ Dadurch werde eine positive Entwicklung der Heranwachsenden unabh?ngig von ihrem Hintergrund unterstützt. Doch auch die Eltern seien gefragt: An den Wochenenden k?nnen sie etwa mit ihren Kindern wandern gehen oder Sportst?tten aufsuchen.
Text: Alena Gold
