Am Dienstag, 16. April, hat die Universit?t Paderborn hohen Besuch aus dem Bundespr?sidialamt bekommen: Elke Büdenbender, Richterin am Verwaltungsgericht Berlin und Ehefrau von Bundespr?sident Frank-Walter Steinmeier, sprach im Rahmen der Diskussionsveranstaltung ?Zukunft der Demokratie“ mit Studierenden über aktuelle Gefahren für die Demokratie und über Chancen für die Zukunft.
Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Pr?sidentin der Universit?t, freute sich, dass durch die Diskussionsveranstaltung mit Elke Büdenbender ein wichtiges Thema gemeinsam mit den Studierenden diskutiert wird: ?Gegenw?rtig sieht sich die Demokratie durch eine Reihe von Entwicklungen herausgefordert. Sei es der Aufstieg autorit?rer Bewegungen, digitale ?berwachungsm?glichkeiten oder der Wandel von ?ffentlichkeit“, so Riegraf. Bei solchen Entwicklungen müssten auch die Universit?ten sensibel sein, da Forschungs- und Wissenschaftsfreiheit, wie sie im Grundgesetz verankert sind, durch Angriffe auf die Demokratie bedroht werden k?nnten.
?Demokratie f?ngt im Kleinen an. Jeder Beitrag z?hlt“, betonte Büdenbender in ihrem Impulsvortrag. Es sei wichtig, zuzuh?ren und sich auf Augenh?he miteinander zu unterhalten, da Demokratie vom Austausch lebe. Nur so k?nne der notwendige Zusammenhalt entstehen und L?sungen gefunden werden. 360直播吧 verwies darauf, dass politische Bildung so früh wie m?glich beginnen und dass jede neue Generation von Demokratie überzeugt werden müsse. ?Der Schlüssel liegt in der individuellen Gestaltungskraft und der aktiven Teilhabe“, so Büdenbender.
Bei der anschlie?enden Podiumsdiskussion nahmen neben Büdenbender ebenso Matthias de Jong (Moderation), Ralf Keller, Ricarda Klemme, Julia Michel und Andreas Schwengel, alle Studierende verschiedener Fachrichtungen an der Universit?t Paderborn, teil. Gemeinsam betrachteten sie das Thema Demokratie aus verschiedenen Perspektiven, diskutierten über aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen und zeigten m?gliche Chancen auf.
Andreas Schwengel und Julia Michel zeichneten eine Bedrohung durch gegenw?rtige, insbesondere rechtsgewandte, populistische Tendenzen in Europa wie auch weltweit nach, die sich u. a. in Hetze und im Misstrauen in unabh?ngige Presse niederschlagen würden. Büdenbender hob hervor, dass durchaus über alles gesprochen werden sollte, aber in angemessener Form. Wenn sich Menschen hilflos und überfordert fühlten, müsse man erkennen, ?wo der Schuh drückt“. Auch ?konomische Ungleichheiten k?nnten demokratiegef?hrdend sein, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, wenn z. B. Gelder über Wahlk?mpfe entscheiden würden oder der Wohlstand eines politischen Konkurrenten ausschlaggebend für dessen Erfolg sei. Matthias de Jong sprach au?erdem darüber, dass das Misstrauen gegenüber Eliten gestiegen sei und war sich mit Büdenbender einig, dass Transparenz, Nahbarkeit und Aufkl?rung den Bürgern dabei helfen würden, sich nicht mehr als Objekte staatlichen Handelns zu verstehen. In Bezug auf soziale Medien beschrieb Ralf Keller u. a. Gefahren für die Demokratie durch Filterblasen und Anonymit?t im Netz, ebenso wie durch Auswirkungen von Fake-Profilen und Fake News. Ricarda Klemme unterstrich in diesem Zusammenhang, dass besonders in der Schule Medienkompetenz gefragt sei und dass sich diese immer weiter entwickeln müsse.
Auch das Publikum nahm an der Diskussion teil und stellte Fragen rund um die M?glichkeit der direkten Demokratie, die Bedeutung von Protesten von Jugendlichen wie bei ?Fridays for Future“ oder Zukunftsszenarien in anderen L?ndern.
Abschlie?end unterstrich Büdenbender, dass es bezüglich der ?Zukunft der Demokratie“ und politischen Bildung an Universit?ten von besonderer Bedeutung sei, dass diese interdisziplin?r arbeiten und dass ein grunds?tzliches Interesse bei jedem Einzelnen vorhanden sein müsse.