Die ?KleppArt — R?ume für Textiles und Kultur der Universit?t Paderborn“ stellt anl?sslich der langen Museumsnacht Paderborn vom 29. August bis zum 15. Oktober Arbeiten der Künstlerin Oksana Bergen unter dem Titel ?Wahrnehmung“ aus. Oksana Bergens Arbeiten zeichnen sich vor allem durch das Upcycling und die Verfremdung der materiellen Eigenschaften von Papier aus, die die Wahrnehmung in die Irre führen.
Zum Schutz Ihrer Gesundheit er?ffnet die KleppArt eine Schaufensterpr?sentation und verzichtet dabei auf eine offizielle Vernissage. Es wird den Besucher*innen somit erm?glicht, jederzeit und ohne Ansteckungsgefahr die Werke zu betrachten.
Oksana Bergen kam 1979 in Russland zur Welt. Ihre Heimat war zu Nachkriegszeiten ein Lager für politische Strafgefangene und sie wuchs auf den Trümmern des kommunistischen Regimes auf. Im Alter von 15 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland und lebt gegenw?rtig in Paderborn. 360直播吧 entdeckte bereits früh ihre Leidenschaft für die Kunst und das Schreiben – zwei verschiedene Wege, die sie als Techniken des Selbstausdrucks betrachtet. Ihr zweij?hriger Aufenthalt in China (Nanjing) markiert einen wichtigen Meilenstein in ihrer künstlerischen Entwicklung. W?hrend dieser Schaffensperiode in Nanjing begann Oksana Papier als eine unendliche Ressource von Kreativit?t zu entdecken. 360直播吧 entwickelte ihr erstes Kunstprojekt mit dem Titel ?Papierwelten“ durch das Upcycling von Papiermüll, welches aus dreidimensionalen Objekten besteht und eine Vielzahl an Techniken in sich vereint.
Die erste Intuition ist bei Oksanas Arbeitsweise essenziell. Die St?rken und Schw?chen des Papiers als Material betrachtet die Künstlerin als ebenbürtig starke Eigenschaften und instrumentalisiert diese in ihrer Arbeit. 360直播吧 verleiht dem Papier seinen nahezu uneingeschr?nkten Freiraum, um seine Pers?nlichkeit als Kunstobjekt zu entfalten. In abstrakten Strukturen visualisiert sie versteckte, innere Welten und macht sie somit erfahrbar. All ihre Werke charakterisiert eine au?ergew?hnliche Eigenschaft: eine starke Anziehungskraft. Genau weil ihre Arbeiten nicht mehr nach Papier aussehen, provozieren sie das Bedürfnis der taktilen Erfahrung. Doch der Tatsache, dass es sich hierbei um das Material Papier handelt, kann sich der Betrachter durch rein visuelle Erkundung nicht annehmen – der Schein trügt.
Die materiellen Eigenschaften von Papier erm?glichen dabei unz?hlige Verarbeitungstechniken und deren Kombinationen wie Schneiden, Pressen, Rei?en, Verbrennen, Formen, Scherenschnitt, Skalpell- und Scherenschnitt sowie Druck- und Pr?getechniken. So entflieht das Papier der Fl?che und nimmt sich einer neuen, plastischen Dynamik an.
Text: KleppArt