Dr. An­dre­as Leim­bach: BWL-Alum­nus, Pro­mo­vend, Hall of Fa­me-Mit­glied

Schon fast 50 Jahre ist es her, dass Dr. Andreas Leimbach sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universit?t Paderborn begann. Nach seinem Abschluss 1985 und einem MBA-Studium in den USA startete er eine erfolgreiche Karriere im Bankensektor, bevor er sich im Bereich der Erneuerbaren Energien selbstst?ndig machte. Heute ist er Mitglied der ?Hall of Fame“ der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften unserer Universit?t und teilt seine Erfahrungen und Tipps mit der n?chsten Generation.

?Rennen, was das Zeug h?lt“ und ?hingehen, wo es weh tut“ – diese zwei Ratschl?ge gab Andreas Leimbach im Rahmen seines Alumnus-Festvortrages am Tag der Wirtschaftswissenschaften 2010. Im voll besetzten Auditorium Maximum lie? er die jungen Absolvent*innen an seinen Weisheiten teilhaben, die ihn seit seinem Studienabschluss 1985 begleitet und gepr?gt hatten.

Und wie steht der Alumnus heute, rund 15 Jahre sp?ter, dazu? ?Beides ist nach wie vor gültig – wenn nicht sogar noch entscheidender als damals“, antwortet Andreas Leimbach ohne zu Z?gern. Der Grund dafür sei ganz einfach: ?Heute ?ndern sich die Dinge noch schneller und wenn man mit der Ver?nderung Schritt halten m?chte, muss man in maximaler Bewegung bleiben.“ Seinen damaligen Tipp ?10 Prozent mehr geht immer“ m?chte der gebürtige Osnabrücker hingegen etwas anpassen. ?Ich würde heute eher von 8 Prozent sprechen“, ordnet er seine Aussage augenzwinkernd und ?inflationsbereinigt“ ein. Es geht ihm dabei eher um den Antrieb zum ?Mehr“ als die genaue Quantit?t. Dennoch wei? er um den starken Wettbewerb in der heutigen Generation der Studierenden und Absolvent*innen mit mehr Richtlinien und ?Bedenkentr?gern, die einen zurückhalten k?nnen“.

?Auf Anraten eines meiner damaligen Professoren, Horst Gr?fer, bewarb ich mich nach meinem Abschluss in Paderborn auf ein DAAD-Stipendium für die USA. Für mich war es mehr ein Abenteuer und wilder Ausflug als eine Abrundung meiner akademischen Laufbahn.“

Fast 50 Jahre ist es her, dass Dr. Andreas Leimbach sein Studium in Paderborn begann. Genauer gesagt, war er von 1979 bis 1985 eingeschriebener Student der damaligen Gesamthochschule. Weil er kein Abitur gemacht hatte, sah er in der heutigen UPB die perfekte Alternative, um dennoch seinen Traum vom universit?ren BWL-Studium zu leben – es war so etwas wie sein ?zweiter oder dritter Bildungsweg“. Mithilfe von Brückenkursen konnte auch er Campusluft schnuppern und dieses ?absolute Neuland“ nach dem Wehrdienst betreten.

?Als abzusehen war, dass ich mein Studium erfolgreich abschlie?en würde, kam Horst Gr?fer auf mich zu und ermutigte mich zu einer Promotion“, erinnert sich der Alumnus. Da dazu aber kein Stipendium erh?ltlich war, bewarb er sich – ebenfalls ermutigt durch Horst Gr?fer – auf ein DAAD-Stipendium in den USA, das Andreas Leimbach zun?chst als ?Abenteuer“ und ?wilden Ausflug“ und nicht in erster Linie als Abrundung seiner akademischen Laufbahn betrachtete.

Mit dem Gedanken einer Promotion hatte sich der frisch Diplomierte nicht über Nacht angefreundet – und genauso wenig mit dem Gedanken an eine wissenschaftliche Karriere. Als Sohn einer Unternehmerfamilie stand für ihn das agile, praktische Arbeiten immer mehr an der Tagesordnung als der wissenschaftliche Elfenbeinturm. Dass es im Anschluss an seinen Masterabschluss in den USA dann doch noch zur Promotion bei Prof. Dr. Otto Loistl kam, lag an dem spezifischen Forschungsgebiet ?Going Private Transaktionen“ – ein Thema, das er aus den USA mitgebracht hatte und daran, dass er als externer Kandidat promovieren konnte.

Mit einem Schmunzeln erinnert sich Andreas Leimbach noch an die Frage seines sp?teren Doktorvaters: "Leimbach, Hand aufs Herz – sind 360直播吧 ein Forschertyp oder sind 360直播吧 ein forscher Typ?“ Zwar sei er bis heute gerne in Universit?ten und Hochschulen unterwegs und sch?tze insbesondere den frischen Input der Studierenden, jedoch passe er mit seiner Pers?nlichkeit besser in ein anderes Umfeld. Warum? Diese Frage beantwortet Andreas Leimbach mit einem Rückblick auf seinen Schritt ins Bankgewerbe.

?Ich bin hartn?ckig am Ball geblieben, auch wenn ich in der Bank h?ufig als Fremdk?rper gesehen wurde. Doch gerade dadurch konnte ich einen relativ gro?en Wirkungsgrad entfalten und Dinge ansto?en und erreichen, die andere nicht erwartet oder als unm?glich angesehen haben.“

Früher habe er eine T?tigkeit in einer Bank immer mit Langeweile assoziiert, schmunzelt der Alumnus. ?Ich dachte automatisch an eine angepasste, risikoaverse Umgebung“, nennt er nur zwei Vorurteile. Aber durch seinen Aufenthalt und seine Studien in den USA lernte er Themen aus dem Bankensektor kennen, die er praktisch erfahren und umsetzen wollte – wenngleich er seine Vorurteile vom ersten Arbeitstag an best?tigt sah. ?Ich bin am Ball geblieben, auch wenn ich h?ufig als Fremdk?rper gesehen wurde“, erz?hlt Andreas Leimbach weiter von einem ?relativ gro?en Wirkungsgrad“, den er entfalten konnte, denn er habe Dinge angesto?en und erreicht, die andere nicht erwartet oder als unm?glich angesehen haben. So war der Alumnus bis weit in die 2000er Jahre im Bankensektor t?tig, unter anderem als Vorstandsmitglied bei der Dresdner Bank AG und der IKB Deutsche Industriebank AG, bis er sich im Bereich der Solarenergie selbstst?ndig machte. ?Schon w?hrend meiner Zeit im Banksektor bin ich vermehrt auf dieses Thema gesto?en und ahnte, dass hier etwas Zukunftstr?chtiges passiert“, erz?hlt Andreas Leimbach. Angesichts der ausgereiften Technologie sei der Bereich technisch keine unüberwindbare Herausforderung gewesen – wohl aber finanziell. Und da kam seine Expertise in der Kapitalbeschaffung ins Spiel, die sich – neben seinen Auslandsaufenthalten – als sehr wirkungsvoll erwies. ?Meine F?higkeit, gute Projekte zu identifizieren, diese nachhaltig umzusetzen und potentielle Investoren dafür zu begeistern, half mir, mich in diesem regulierten Gesch?ftsfeld zu behaupten.“

Nicht verwunderlich also, dass auch Andreas Leimbach in die Hall of Fame der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften an der Universit?t Paderborn aufgenommen wurde. Eine Ehrung, die ihn stolz macht und seine Verbundenheit mit der Hochschule vertieft hat. Ein Treffen mit ehemaligen Studienkollegen in Paderborn gab ihm kürzlich die Gelegenheit, sein Bild in der Hall of Fame erstmals pers?nlich zu sehen – prominent platziert und nicht in einer Ecke, wie er ursprünglich dachte: ?Ich bin der Hochschule für sehr Vieles sehr dankbar“, berichtet der gebürtige Osnabrücker, der es begrü?en würde, wenn noch viel mehr Absolvent*innen auf die eine oder andere Art der ?Alma Mater“ verbunden blieben.

Aber welchen zus?tzlichen Tipp würde er heute geben? ?Seien 360直播吧 humorvoll!“ Für Andreas Leimbach sind die Schattierungen des Lebens gerade heute weniger ?schwarz und wei?“, sondern vielmehr ?grau“, komplex und unklar, ?sodass man sich schnell auch mal verheddert.“ Wer jedoch mit ein bisschen Augenzwinkern und einer gewissen Leichtigkeit durch Studium, Karriere und Alltag schreite, der komme auch ans Ziel, wenn er sich mal verheddere.