Neue An­s?t­ze ge­gen an­ti­bi­o­ti­ka­re­sis­ten­te Kei­me

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Forschungspreistr?ger pr?sentiert Ergebnisse beim Tag der Forschung der Universit?t Paderborn

Antibiotikaresistente Keime sind weltweit für neun Prozent aller Todesf?lle verantwortlich – Tendenz steigend. Damit stellen sie Mediziner*innen immer h?ufiger vor gro?e Probleme. An dieser Stelle setzt ein Forschungsprojekt von PD Dr. Adrian Keller, Leiter der Arbeitsgruppe ?Nanobiomaterials“ im Department Chemie an der Universit?t Paderborn, an. Sein Ziel ist es, bestehende Antibiotika mithilfe von DNA-Nanostrukturen zu modifizieren, um die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Resistenzen wiederherzustellen. Vor zwei Jahren wurde Keller dafür mit dem Forschungspreis der Universit?t Paderborn ausgezeichnet. Jetzt hat er seine Ergebnisse beim Tag der Forschung pr?sentiert.

Baukunst mit dem Erbgut

Keller setzt auf eine besondere Methode – das sogenannte ?DNA-Origami“. Dabei werden DNA-Str?nge gezielt in beliebige dreidimensionale Strukturen – das k?nnen Dreiecke, Vierecke oder auch komplexere Strukturen sein – gefaltet, auf denen Wirkstoffe pr?zise angeordnet werden k?nnen. Hierzu koppeln die Wissenschaftler*innen die Moleküle des Antibiotikums Vancomycin und weitere molekulare Bestandteile an die DNA-Str?nge, aus denen die Nanostrukturen aufgebaut werden. Vancomycin wird seit den 1980er Jahren gegen MRSA-Infektionen eingesetzt. Allerdings gibt es auch gegen dieses Antibiotikum multiresistente Krankheitserreger. ?Mithilfe der DNA-Origami k?nnen wir neuartige Wirkstofftransportsysteme gestalten“, erkl?rt der Forschungspreistr?ger. Das Ergebnis: Die modifizierten Nanostrukturen haben sich in den Tests wie gewünscht an die Zellwand der Bakterien gebunden, wodurch der Aufbau der Zellwand gesch?digt wird. Damit ist das Einsetzen einer wachstumshemmenden Wirkung in der Theorie m?glich. Noch gibt es jedoch Hürden.

?Wir haben herausgefunden, dass der antimikrobielle Effekt stark von der Gr??e der verwendeten Nanostrukturen beeinflusst wird. Auch wenn unsere designten Strukturen an die Zielmoleküle binden, k?nnen sie aufgrund ihrer Gr??e nicht tief genug in die Zellwand vordringen, um das bakterielle Wachstum merklich zu hemmen. Diese wichtige Rolle der Strukturgr??e wollen wir in zukünftigen Experimenten genauer untersuchen“, so Keller. In den Versuchen hat er zudem festgestellt, dass einige Bakterienspezies die DNA-Nanostrukturen zersetzen und als N?hrstoffe verwenden k?nnen. ?Beide Aspekte müssen – und k?nnen – beim Design von DNA-Nanostrukturen für zukünftige antimikrobielle Anwendungen berücksichtigt werden.“

Kooperationen mit anderen europ?ischen Partnern

Von den Forschungsergebnissen profitieren zukünftig alle Anwendungsbereiche, bei denen DNA-Nanostrukturen mit Bakterien in Kontakt kommen, von Medizin bis Biotechnologie. ?Wir erweitern unsere Methode gerade auf andere antimikrobielle Moleküle, die mit der Zellmembran anstelle der Zellwand wechselwirken“, so Keller, der sein Wissen bereits mit anderen europ?ischen Partnerorganisationen aus Wissenschaft und Industrie wie dem Austrian Institute of Technology (AIT), der TU Dresden und dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig teilt. Kooperationspartner*innen im estnischen Tartu nutzen die Vancomycin-DNA-Konjugate zudem, um mit Antibiotika befüllte Lipid-Partikel spezifisch an Bakterien zu binden.

Foto (Universit?t Paderborn, Thorsten Hennig): PD Dr. Adrian Keller hat auf dem Tag der Forschung sein ?DNA-Origami“ hochschul?ffentlich vorgestellt.

Kontakt

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PD Dr. Adrian Keller

Technische Chemie - Arbeitskreis Grundmeier

Group leader "Nanobiomaterials"

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