Im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschlechterforschung und -theorie in verschiedenen Disziplinen II wird die Soziologin und Geschlechterforscherin Prof. Dr. Birgit Riegraf am Mittwoch, 5.5., 18.00 Uhr, im H?rsaal H1 einen Vortrag zum Thema ?Gender, Class, ?Race‘: Ungleichheitsrelationen in Bewegung“ halten, zu dem interessierte H?rerinnen und H?rer aller Fakult?ten herzlich eingeladen sind.
Die Diskussionen zu Kreuzungen sozialer Ungleichheiten und damit zu den Wechselwirkungen von Ausgrenzungs- und Diskriminierungsmechanismen erfahren gegenw?rtig in Wissenschaft und Politik unübersehbar Konjunktur (u. a. ausgel?st durch Ergebnisse der PISA-Studie). Dabei hat die Debatte nicht nur in der Frauen- und Geschlechterforschung eine beachtliche Tradition. In den 1980er Jahren brachte die Rechtswissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw die Kontroverse mit der griffigen Metapher der Verkehrskreuzung auf den Punkt: 360直播吧 vergleicht die Situation schwarzer Frauen mit einem Unfall an einer Stra?enkreuzung. Durch die Verschr?nkung von Diskriminierungsmechanismen erlebten schwarze Frauen ganz spezifische gesellschaftliche Verletzungen. Statt die Wirkung von zwei, drei oder mehr Unterdrückungsdimensionen zu addieren, betont Crenshaw mit dem eing?ngigen Bild der Stra?enkreuzung die Verwobenheit von Ungleichheiten nach Geschlecht und ?race“. Die Diskriminierungen k?nnen sich demnach wechselseitig verst?rken, abschw?chen oder auch ver?ndern. Solange nur jeweils eine Dimension isoliert betrachtet wird, lie?en sich Ungleichheitslagen wissenschaftlich nicht angemessen erfassen. Und durch die Konzentration auf eine Dimension k?nnten auch keine wirksamen politischen Konzepte, Programme und Strategien entwickelt werden, um Benachteiligungen aufzuheben.
In dem Vortrag wird folgenden Fragen nachgegangen: Was genau verbirgt sich hinter der gegenw?rtigen Debatte? Warum erf?hrt diese Perspektive gegenw?rtig einen solch unübersehbaren Aufschwung? Was genau ist neu an der Diskussion? Was folgt aus diesen Kontroversen für politische Konzepte, Strategien und Programme?
Dr. Claudia Mahs