Die wirtschaftliche und soziale Lage der Bachelor-Studierenden unterscheidet sich nur wenig von jener der Diplom- und Magister-Studierenden. Angehende Bachelor fühlen sich zeitlich etwas st?rker belastet, doch immerhin gut jeder Zweite jobbt noch neben dem Studium. Das BAf?G spielt bei den Einnahmen aber eine gr??ere Rolle. Das geht aus dem Sonderbericht "Studierende im Bachelor-Studium 2009 hervor, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Deutsche Studentenwerk (DSW) heute gemeinsam ver?ffentlichen. "Der Bericht zeigt: Bund und L?nder befinden sich mit der Bologna-Reform auf dem richtigen Weg. Der Bachelor als Abschluss hat sich etabliert“, sagte Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. "Die Ergebnisse sind eine gute Grundlage für die Bologna-Konferenz, zu der wir Anfang Mai Vertreter der Hochschulen, der Studierendenschaft, der Wirtschaft und der Arbeitnehmer eingeladen haben.“ Dem Bericht liegen die Daten aus der 19. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden zugrunde, einer repr?sentativen Befragung aus dem Sommer 2009. Durchgeführt wurde die Befragung vom Hochschul-Informations-System (HIS), gef?rdert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Autoren des Berichts verglichen die Antworten von rund 5.500 Bachelor-Studierenden in den ersten sechs Hochschulsemestern mit den Antworten von rund 1.300 Studierenden eines Diplom- oder Magisterstudiengangs, die sich im Sommer 2009 ebenfalls im ersten bis sechsten Semester befanden. Demnach wenden Bachelor-Studierende an Universit?ten für Studium und Nebenjob 42,8 Stunden auf, an den Fachhochschulen 43,6 Stunden. Zum Vergleich: Diplom- oder Magister-Studierende an Universit?ten kommen auf 41,7 Stunden in der Woche, an Fachhochschulen auf 42,2 Stunden. Die zeitliche Belastung durch das Studium w?hrend der Vorlesungszeit wird von 43 Prozent der Bachelor-Studierenden als hoch und von 18 Prozent als zu hoch eingesch?tzt. Studierende in den "alten“ Diplom- oder Magister-Studieng?ngen f?llen diese Urteile mit 41 bzw. 11 Prozent seltener. "Ein Fünftel der Bachelor-Studierenden fühlt sich zeitlich überlastet. Das muss in den Dialog- und Reformprozess an den Hochschulen einflie?en“, fordert DSW-Pr?sident Prof. Dr. Rolf Dobischat. Die Quote der Erwerbst?tigen, also der Anteil der Studierenden, die nebenher jobben, ist bei den Bachelor-Studierenden mit 58 Prozent niedriger als bei den Diplom-/Magister-Studierenden (63Prozent). 26 Prozent der Bachelor-Studierenden betonen, dass ihnen das Jobben wegen der hohen Studienbelastung nicht m?glich ist. Bei den Studierenden der alten Studieng?nge sind es 23 Prozent. Insgesamt bestreiten Bachelor-Studierende mit 16 Prozent einen geringeren Anteil ihrer Einnahmen durch eigenen Verdienst als Diplom-/Magister-Studierende, bei denen 19 Prozent der Einnahmen aus eigenem Verdienst stammen. Mehr als die H?lfte der Einnahmen, über die Bachelor-Studierende verfügen, stammt von den Eltern. Mit einem Finanzierungsanteil von 21 Prozent spielt das BAf?G bei Bachelor-Studierenden eine etwas gr??ere Rolle als bei den Diplom-/Magister-Studierenden (19 Prozent). Die mit dem Bologna-Prozess und der Einführung der neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master verbundene Hoffnung, das neue, gestufte Studiensystem k?nne mehr junge Menschen aus hochschulfernen Schichten mobilisieren, hat sich zumindest teilweise erfüllt. Studierende, die an einer Fachhochschule einen Bachelor-Abschluss erwerben wollen, kommen anteilig h?ufiger aus der sozialen Herkunftsgruppe "niedrig und haben seltener Eltern mit akademischem Abschluss. "Der Bericht ist eine erste Zwischenbilanz, wie sich der Bologna-Prozess auf die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden auswirkt. An einzelnen Punkten wie dem Zeitbudget oder der hohen Erwerbst?tigenquote bleibt es kritisch“, kommentiert DSW-Pr?sident Prof. Dr. Rolf Dobischat. Die Studie "Studierende im Bachelor-Studium 2009“ zum Download finden 360直播吧 im Internet unter: http://www.studentenwerke.de/pdf/Bachelor-Bericht_Soz19.pdf
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