Cen­ter for the His­to­ry of Wo­men Phi­lo­so­phers and Scien­tists ver­an­stal­te­te er­folg­rei­che und in­ter­dis­zi­pli­n?re Kon­fe­renz zu ?mi­lie Du Ch?te­lets

Nach 2006 (Potsdam) und 2016 (Hannover) veranstaltete die Forschungsgruppe ?History of Women Philosophers and Scientists“ von Mittwoch, 5. April, bis Freitag, 7. April, in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für franz?sischsprachige Philosophie e. V. an der Universit?t Paderborn die dritte interdisziplin?re und internationale Konferenz ??poque ?milienne – Philosophie und Wissenschaft 1700-1750“.

Im Fokus standen die vielf?ltigen Beziehungen zwischen der franz?sischen und deutschen Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte in der ersten H?lfte des 18. Jahrhunderts, die die Frühgeschichte der europ?ischen Aufkl?rung ma?geblich pr?gten. In den letzten Jahren wird zunehmend die Bedeutung ?milie Du Ch?telets als eine zentrale Figur in diesem Kontext erkannt.

Nach einer gelungenen Auftaktveranstaltung im historischen Deelenhaus Paderborn mit Er?ffnungsvortr?gen von Liselotte Steinbrügge (Bochum) und Boros Gábor (Budapest) bot Gianni Paganini (Vercelli) mit seinem Vergleich zwischen ?milie Du Ch?telet and Etienne Bonnot de Condillac eine überzeugende Darlegung der damaligen Diskussionen um den hypothetischen Fallibilismus lange vor der berühmten Popperschen Falsifikationslehre.

Aus der naturphilosophischen bzw. physikgeschichtlichen Sektion lieferten u. a. die Vortr?ge von Fritz Nagel (Basel) zu Du Ch?telets Erkl?rungsversuchen von Ph?nomenen der geometrischen Optik, Marco Stornis (Paris/Bologna) Pr?sentation zur Newtonschen Anziehungskraft, Ansgar Lyssys Vergleich der Kausalit?tsproblematik bei Leibniz, Newton und Du Ch?telet sowie Clara Carus’ Einordnung des Zeitbegriffs Du Ch?telets zwischen Leibniz und Kant interessante Neubewertungen Du Ch?telets.

Von der Vielzahl der Beitr?ge sind neben denjenigen zur theoretischen Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte auch diejenigen zu z?hlen, die einen neuen Blick auf die Stellung der Frau im Gelehrtentum der Aufkl?rung hervorhoben, wie die Vortr?ge von Jacqueline Taylor (San Francisco) und Waltraud Ernst (Linz).

Den H?hepunkt der Tagung bildete der Vortrag von Natalia Speranskaya (St. Petersburg) zu den Du Ch?telet-Manuskripten in der Voltaire-Bibliothek, einer der bedeutendsten Sammlungen der Russischen Nationalbibliothek St. Petersburg. Die geplante historisch-kritische Erschlie?ung und Online-Pr?sentation der St. Petersburger Manuskripte Du Ch?telets in Kooperation zwischen dem Paderborner Center for the History of Women Philosophers and Scientists und der St. Petersburger Voltaire-Bibliothek ist eine immense Herausforderung, die weitere Editions- und Forschungsvorhaben erwarten l?sst. 

Foto (Julius Erdmann): Prof. Dr. Ruth Hagengruber begrü?t alle Teilnehmer der Tagung, im Deelenhaus.
Foto (Julius Erdmann): Christophe Martin (Paris) h?lt seinen Vortrag im L-Geb?ude der Universit?t Paderborn.
Foto (Julius Erdmann): Natalia Speranskaya (St. Petersburg) hielt einen Vortrag zu den Du Ch?telet-Manuskripten in der Voltaire-Bibliothek, einer der bedeutendsten Sammlungen der Russischen Nationalbibliothek St. Petersburg.