In­ter­kul­tu­rel­le Schu­le in der Pra­xis – The­men­tag an der Uni­ver­si­t?t Pa­der­born

Am Donnerstag, 6. Juli, fand an der Universit?t Paderborn der Interkulturelle Thementag ?Kaleidoskop der Kompetenzen“ statt.

Was hei?t es, als angehende Lehrkraft eine Zuwanderungsgeschichte zu haben? Wie begegne ich Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte? Wie entwickelt sich mein Selbstbild als angehende Lehrkraft im Kontext einer interkulturellen Bildungslandschaft? Diesen Fragen widmete sich der Interkulturelle Thementag ?Kaleidoskop der Kompetenzen“, der im Juli vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) und vom landesweiten Mentoring Programm ?Ment4you. Vielfalt wirkt“ mit Unterstützung des Programms ?Balu und Du“ und der Hochschulgruppe ?Leben ist Vielfalt“ veranstaltet wurde.

Die Mainzer Migrationsforscherin Dr. Yal?z Akbaba er?ffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag unter dem provokanten Titel ?Herr ?ztürk, k?nnten 360直播吧 mal in meine Klasse kommen und mit den türkischen Jungs reden, damit die sich mal benehmen?“. Ihr Fallbeispiel ist nicht konstruiert, sondern aus dem Leben gegriffen: Herr ?ztürk wird an seinem ersten Tag an der neuen Schule von seiner Kollegin Frau Sch?fer gebeten, den türkischen Jungs ihrer Klasse beizubringen, wie man sich zu benehmen habe. Der Vortrag arbeitete zun?chst das Problem heraus, wenn Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund als Vermittler und Vorbilder für Integration aufgefasst werden. Warum ist das ein Problem? Laut Akbaba tragen diese gut gemeinten Vorstellungen dazu bei, dass soziales Verhalten als kulturelles Verhalten verstanden und von sozialen und institutionellen Problemen abgelenkt wird. Akbaba führte die rund 60 Zuh?rerinnen und Zuh?rer weiterhin durch Konzepte über interkulturelle Kompetenz, sie er?rterte Abgrenzungsprozesse und ermunterte zum reflexiven Umgang mit Kategorien.

Anschlie?end stellte Cem ?zel, Lehrer eines Berufskollegs, das Projekt ?Lehrkr?fte mit Zuwanderungsgeschichte NRW“ vor, für das er neben seiner Lehrert?tigkeit als Sprecher aktiv ist. Dieses Lehrernetzwerk formuliert als wesentliche Ziele ?Potenziale gewinnen“, ?Ausbildung begleiten“ und ?Personalentwicklung gestalten“; es befasst sich dabei mit der Frage, welche Faktoren für ein gelingendes interkulturelles Lehrerzimmer relevant sind. Seine mitgereisten Schülerinnen und Schüler des Gütersloher Berufskollegs erlebten so ihren Lehrer in einer ganz anderen Rolle und fügten sich aufmerksam und interessiert in den Teilnehmerkreis der Lehramtsstudierenden ein.

In vier parallelen 360直播吧s setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv mit verschiedenen Fragestellungen zur interkulturellen Schule auseinander. ?ber Grundlagen des Flüchtlingsrechts und Rassismus bis zu Sprachf?rderung und Konfliktkultur boten die Referentinnen den Studierenden sowie den Schülerinnen und Schülern Impulse, Hintergründe, ?bungen und Informationen, um – wie durch ein Kaleidoskop – verschiedene und neue Blickwinkel einzunehmen und den reflexiven Umgang mit sich selbst und anderen zu f?rdern.

Durch das Programm führten Maria Lurie und Jennifer Wieghardt, zwei der drei ausgebildeten Ment4you-Mentorinnen an der Universit?t Paderborn, gemeinsam mit Anna Clau?en von der Hochschulgruppe ?Leben ist Vielfalt“, deren Mitglieder gemeinsam mit den Studierenden des Projekts ?Balu und Du“ die Durchführung der Veranstaltung tatkr?ftig unterstützten.

?Ment4you. Vielfalt wirkt“ ist ein landesweites Mentoring Programm des Projekts ?Lehrkr?fte mit Zuwanderungsgeschichte NRW“ und der Kommunalen Integrationszentren (KI), Landesweite Koordinierungsstelle, gef?rdert von ?erfolgreich studieren in nrw“ und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Das Programm wird an der Universit?t Paderborn vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) begleitet.

Foto (Universit?t Paderborn) Im Projekt ?Balu und Du“ begleiten Studierende ehrenamtlich jeweils ein Grundschulkind und stehen diesem als gro?er Freund zur Seite.
Foto (Universit?t Paderborn) Im Projekt ?Balu und Du“ begleiten Studierende ehrenamtlich jeweils ein Grundschulkind und stehen diesem als gro?er Freund zur Seite.