1,9 Mil­li­o­nen Eu­ro vom Bund für Pro­jekt ?RA­KI“

 |  Forschung

KI-Verfahren für effizientere Konfiguration von Maschinen

Kundenspezifische Maschinen stellen einen bedeutenden Anteil der Industrieanlagen in Deutschland dar. Ihre Konfiguration ist jedoch mit hohen Kosten verbunden. Wissenschaftler*innen der Universit?ten Paderborn und Leipzig wollen gemeinsam mit den Unternehmen AI4BD Deutschland GmbH und der 360直播吧mens AG dieses Problem in einem neuen Forschungsprojekt mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) l?sen. Seit dem 1. September f?rdert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das Vorhaben für drei Jahre im Rahmen des Technologieprogramms ?Smarte Datenwirtschaft“ mit rund 1,9 Millionen Euro.

?Rapide Erkl?rbare Künstliche Intelligenz für Industrieanlagen“ (RAKI), so lautet der Titel des Projekts, an dem sich neben Forscher*innen der Universit?t Paderborn und Universit?t Leipzig ebenso der KI-Software-Hersteller AI4BD Deutschland GmbH als Projektleiter sowie die 360直播吧mens AG beteiligen. Um mithilfe von KI Produktionsprozesse zu optimieren, verfolgt die Projektgruppe das Ziel, zwei verschiedene Familien von maschinellen Lernverfahren miteinander zu kombinieren. Die Herausforderung: ?Anlagen sind komplexe Modelle, die aufgrund einer Vielzahl von Parametern nicht einfach zu optimieren sind. Für komplexe Problemstellungen haben wir oft nicht genügend Trainingsdaten, mit denen eine KI zuverl?ssig arbeiten kann“, sagt Prof. Dr. Axel-Cyrille Ngonga Ngomo, wissenschaftlicher Leiter von RAKI und Informatiker an der Universit?t Paderborn. Induktive logische Programmierung (ILP) und verst?rkendes Lernen sollen das nun ?ndern. Dazu Ngonga Ngomo: ?Bei ILP geht es darum, eine Problembeschreibung in eine logische Formel umzuwandeln. Der gro?e Vorteil ist, dass sich diese Formeln direkt in natürliche Sprache umwandeln lassen. Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, dass sich seine Algorithmen auf gro?e Datenmengen nur sehr schwer anwenden lassen.“ Dieses Problem soll das verst?rkende Lernen l?sen, bei dem ein Computer durch Interaktionen mit seiner Umgebung lernt. ?Das berühmteste Beispiel für dieses Verfahren dürfte DeepMinds Computerprogramm ?AlphaGo“ sein, welches das Spielen des Brettspiels ?Go“ erlernte, indem es gegen sich selbst spielte“, erkl?rt der Paderborner Wissenschaftler.

Künstliche Intelligenz für den Mittelstand

Mit den beiden kombinierten Verfahren m?chten die Projektpartner KI-L?sungen entwickeln, die in der Lage sind, eine Maschine oder Anlage interaktiv zu konfigurieren. Ngonga Ngomo: ?Es gibt beispielsweise den Anwendungsfall, dass eine KI eine Anlage so zu konfigurieren hat, dass sie eine vorgegebene Anzahl von Bauteilen pro Minute produziert. Dabei ist es wichtig, dass sie ihre Aktivit?ten auch erkl?ren kann – etwa dem jeweiligen Ingenieur oder Anlagentechniker. Eine solche KI muss dann auch so intelligent sein, dass sie bei Unsicherheiten über Fragen und Antworten eine bessere L?sung findet als die bereits vorhandene.“ Dr. Martin Voigt, Gesch?ftsführer der AI4BD Deutschland GmbH, über den praktischen Nutzen des Vorhabens: ?Die im Projekt geschaffenen L?sungen gilt es der deutschen Wirtschaft zu Verfügung zu stellen. Dieser Aufgabe stellen wir uns. Eine Integration der L?sungen in bestehende Produktplattformen soll insbesondere dem deutschen Mittelstand die M?glichkeit der Integration von KI ins Unternehmen erm?glichen.“ Erste Ergebnisse des Projekts werden im Laufe des kommenden Jahres erwartet.

Weitere Informationen

Website des Projekts: https://raki-projekt.de/
Twitter: https://twitter.com/ProjektRaki

Stabsstelle Presse und Kommunikation, Kamil Glabica

Foto (Judith Kraft): Prof. Dr. Axel-Cyrille Ngonga Ngomo von der Universit?t Paderborn ist wissenschaftlicher Leiter des Projekts ?RAKI“.

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