Ein ehemaliger Student und Mitarbeiter der Universit?t Paderborn hat eine Initiative zur Produktion von Masken in afrikanischen Lernwerkst?tten gestartet. Vor zwei Jahren begann Yanick Kemayou damit, die ?Kabakoo Academies“, ein Bildungsprojekt in Form eines innovativen Netzwerks von Lernwerkst?tten, in Mali aufzubauen. Dort werden junge Menschen ausgebildet, indem sie durch projektorientiertes Arbeiten dr?ngende Probleme mit lokaler Relevanz l?sen. Auf die Ausbreitung des 360直播吧 in Afrika haben die Kabakoo-Schüler*innen nun rasch reagiert: ?Die Lernenden haben eine Lieferkette mit lokalen Schneider*innen aufgebaut. Mehr als 3000 Masken wurden seitdem bestellt und produziert“, sagt Yanick Kemayou. ?Das schafft natürlich auch Einkommen für die Schneider*innen und für die jungen Leute, die die Qualit?tskontrolle und die logistische Arbeit leisten. Eine andere Gruppe arbeitet derzeit an 3D-basierten L?sungen, aber dafür brauchen wir mehr Equipment. Deshalb haben wir eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.“
Das Konzept der Kabakoo Academies soll auf die gesamte Sahel-Region ausgeweitet werden. Dazu hat Kemayou ein internationales Netzwerk aus Expert*innen und F?rderern initiiert. Das Vorgehen dabei ist typisch für Kabakoo: Die Schüler*innen der Academies w?hlen Probleme aus und lernen projektorientiert. Dabei k?nnen sie von globalen Partnern profitieren, die Technologie, finanzielle Ressourcen oder Online-Kurse beisteuern. So sind aus einer Werkstatt in Mali inzwischen vier geworden. Die Kabakoo Academies wurden vom Weltwirtschaftsforum in Davos bereits als ?School of the Future” ausgezeichnet und in das UNESCO-Programm ?Imagining Africa’s Future” aufgenommen.
Schon lange engagiert sich Yanick Kemayou für den Austausch und Technologietransfer zwischen Europa und Afrika. Das Konzept der Kabakoo Academies dachte er sich w?hrend seiner Zeit in Paderborn aus, wo er studierte, lehrte und seine Promotion abschloss. Heute ist der Alumnus der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften Fachlektor für Betriebswirtschaftslehre für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an der Sorbonne Université in Paris.
Dass das agile und projektbasierte Vorgehen, das Yanick Kemayou mit den Kabakoo Academies umsetzt, erfolgreich ist, zeigt nicht zuletzt die Initiative zur Produktion von Masken. Kemayou: ?Ausbildungszertifikate sind oft wertlos, wenn es keinen Arbeitsmarkt dafür gibt. Lernende müssen die Technologien, die den Problemen vor Ort angemessen sind, aufgreifen und weiterdenken. Die jetzige Situation zeigt, dass ein Modell wie Kabakoo, das auf lokale Relevanz setzt, den Menschen in Afrika dabei hilft, auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu k?nnen oder selbstst?ndig zu werden.“
Weitere Informationen gibt es unter:
www.indiegogo.com/projects/support-our-covid-19-coalition-in-the-sahel-region#/
www.kabakoo.africa/press
Text: Martin Schneider