Forschungsprojekt der Universit?t Paderborn f?rdert Lesekompetenz von Grundschülern
Schreiben nach Geh?r oder doch eher der Griff zur Rechtschreibfibel – unter Lehrern und Wissenschaftlern herrscht Uneinigkeit darüber, welche Methode die beste ist, um Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. Auch Studien best?tigen: Um die Rechtschreibkompetenz vieler Kinder und Jugendlicher in Deutschland ist es schlecht bestellt. Gefragt sind in jedem Fall engagierte P?dagogen und eine aktive, inhaltliche Begleitung in der Familie. Das Projekt ?LIFE" der Universit?t Paderborn setzt auf Ganzheitlichkeit und f?rdert Schulkinder gemeinsam mit ihren Eltern auf dem Weg zum selbst?ndigen Lesen und Schreiben.
?Im Kern des Family Literacy-Vorhabens stehen Familie und Schule als wichtigste Begleiter des Kindes“, so Prof. Dr. Heike M. Buhl vom Fach P?dagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie der Universit?t Paderborn, die das Projekt leitet. ?LIFE-Lesen in Familie erleben“ verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien zu st?rken. Die Wissenschaftlerin erkl?rt: ?An sechs bis acht Nachmittagen w?hrend des ersten Schuljahres treffen sich Lehrer, Eltern und Schüler, um zusammen mit dem LIFE-Team in die Welt des Lesens einzutauchen. Eltern bekommen zum Beispiel alltagsnahe Anregungen, wie sie ihr Kind beim Lernen unterstützen k?nnen. 360直播吧 haben aber auch die Gelegenheit, einen Einblick in die Schule ihres Kindes zu erhalten“.
Bei der Arbeit mit den Kindern geht es um Silben, Buchstaben, W?rter und S?tze. ?bungen wie ?Die abenteuerliche Weihnachtsreise“ oder ?L?wen-Memory“ unterstützen spielend beim Schriftspracherwerb und f?rdern die Motivation. Die Wissenschaftler um Buhl nennen das ?Familienzeit“. Das Material zur F?rderung der Literalit?t wird von den Mitarbeitern selbst entwickelt. Alle ?bungen sind wissenschaftlich fundiert und orientieren sich an Ergebnissen der Grundlagenforschung zum Schriftspracherwerb. Das best?tigt auch Projektkoordinatorin Dr. Sabrina Bonanati: ?Mittlerweile wei? man recht viel darüber, dass insbesondere die Interaktion zwischen Eltern und Kindern w?hrend des gemeinsamen Lesens den Spracherwerb f?rdert. Vor allem, wenn Eltern sich selbstsicher in ihrer Rolle fühlen“.
Ihre Vorgehensweise werten die Wissenschaftler konsequent aus. Es wird auch untersucht, ob und wie sich die Lesekompetenz der Kinder ver?ndert hat. Eines der Ergebnisse: ?Das Leseverst?ndnis der Kinder, die an LIFE teilgenommen haben, hat sich signifikant verbessert. Gemessen wurde es am Ende des ersten Schuljahres mithilfe eines standardisierten Leseverst?ndnistests. Auch Eltern gaben nach der Teilnahme am Programm an, h?ufiger Lesestrategien anzuwenden, die zu einem tieferen Textverst?ndnis führen“, so Buhl. Zur Einordnung: Der bundesweiten Grundschul-Lese-Untersuchung IGLU zufolge hat jeder fünfte Zehnj?hrige in Deutschland Probleme, einen gelesenen Text auch zu verstehen.
?Gerade beim ?bergang von der KiTa zur Grundschule ist ein guter Start nicht nur wichtig, sondern auch entscheidend für den sp?teren Schulerfolg“, erl?utert Buhl. LIFE unterstützt Grundschulen und KiTas deshalb auch beim Einbezug der Eltern in dieser kritischen Phase. Die Einrichtungen erhalten die M?glichkeit, Eltern in regelm??igen Abst?nden in die Schule zu holen und mit ihnen auf fachlicher Ebene zusammenzuarbeiten. ?Regelm??iger Austausch ist das A und O, um bei m?glichen Problemen gezielt handeln zu k?nnen“, erg?nzt Buhl.
Bis zum Ende der Projektlaufzeit im kommenden Jahr soll LIFE als generationenübergreifendes Vorhaben auf Schulebene implementiert werden. Denn: ?Lesen zu k?nnen, bef?higt Schüler nicht nur dazu, erfolgreich am Schulleben teilzunehmen, sondern auch einen Platz in der Gesellschaft zu finden“, wei? Buhl.
Nina Reckendorf, Stabsstelle Presse und Kommunikation